Reise nach Italien - Die schönsten Städte und Regionen Italiens
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Erdbeben in Italien

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Amatrice (vor dem Erdbeben)   Amatrice (nach dem Erdbeben)
Die Hauptstraße der Stadt Amatrice (138 km nordöstlich von Rom):
links: vor dem Erdbeben vom 24. August 2016
rechts: nach dem Erdbeben
Fotos: Mario1952 / Vigili del Fuoco Amatrice
Das Foto rechts wurde von einer Drone der örtlichen Feuerwehr nach dem ersten Erdstoß aufgenommen. Auch in den Häusern, von denen die Außenwände noch standen, war innen fast alles eingestürzt. Das rote Haus, das auf dem rechten Foto noch steht, ist bei einem kurz danach erfolgten Nachbeben ebenfalls in sich zusammengestürzt.
Amatrice (vor dem Erdbeben) Amatrice (nach dem Erdbeben)
Die Hauptstraße der Stadt Amatrice (138 km nordöstlich von Rom)
oben: vor dem Erdbeben vom 24. August 2016 - unten: nach dem Erdbeben
Fotos: Mario1952 / Vigili del Fuoco Amatrice
Das Foto unten wurde von einer Drone der örtlichen Feuerwehr nach dem ersten Erdstoß aufgenommen. Auch in den Häusern, von denen die Außenwände noch standen, war innen fast alles eingestürzt. Das rote Haus, das auf dem unteren Foto noch steht, ist bei einem kurz danach erfolgten Nachbeben ebenfalls in sich zusammengestürzt.

Warum gibt es in Italien häufig so schwere Erdbeben?

Schon die Tatsache, dass es in Italien 4 aktive Vulkane gibt, lässt ahnen, dass Italien auf einem sehr unruhigen Untergrund liegt. Und soweit die historischen Chroniken zurückreichen, gibt es immer wieder Nachrichten von mehr oder weniger katastrophalen Erdbeben.
Erdbeben in Italien
Eine Karte des @GFZ_Potsdam zeigt, warum es in Italien so oft bebt.
Quelle:
GFZ Potsdam / Zeit-Online
Die Ursache für die häufigen und schweren Erdbeben in Italien liegt in der besonderen geologischen Konstitution des Untergrunds. Ungefähr an der Grenze zwischen Europa und Afrika treffen zwei tektonische Platten aufeinander: die eurasische, auf der Europa liegt, und die afrikanische. Die geologische Grenze zwischen diesen beiden Platten verläuft allerdings nicht gradlinig. Die afrikanische Platte hat einen nach Norden vorspringenden Fortsatz, "Apulischer Sporn" genannt ("AP" auf der Karte oben), der sich in die eurasische Platte schiebt. Die Grenzlinie zwischen diesem Sporn und der eurasischen Platte liegt genau unter Italien.

Die beiden tektonischen Platten sind in sehr langsamer, aber ständiger Bewegung und dadurch entstehen enorme Spannungen im Untergrund, die sich früher oder später gewaltsam entladen und Erdbeben verursachen. Das ist der Grund, warum Italien schon seit immer ein akut erdbebengefährdetes Gebiet ist; und es wird in den nächsten Jahrhunderten auch immer ein solches bleiben.

Die schwersten Erdbeben in Italien seit Anfang des 20. Jahrhunderts:

Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien   Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien
Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien
Fotos: Associazionelagunari / Archiviofoto Unità
Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien
Die Folgen des Erdbebens von 1976 in der Region Friaul-Julisch Venetien
Fotos: Associazionelagunari / Archiviofoto Unità

Die erdbebengefährdeten Zonen Italiens:

Die erdbebengefährdeten Zonen Italiens Die erdbebengefährdeten Zonen Italiens Karte: Protezione Civile

Kann man die Schäden der Erdbeben begrenzen? 

Dass man Erdbeben nicht verhindern kann, ist eine Binsenwarheit, auch die Vorhersage von zukünftigen Erdbeben hat bisher keine wissenschaftliche Basis gefunden. Das einzige, was man machen kann, ist, die materiellen Schäden und die Zahl der Toten, Verletzten und der durch Erdbeben obdachlos gewordenen Personen zu verringern. Das Schlüsselwort ist: "erdbebensichertes Bauen" und um dieses Problem ist in den letzten Jahren in Italien eine erbittete Debatte in Gang gekommen.

Zu oft wurde in Italien bei der Schadensfestellung nach einem Erdbeben festgestellt, dass zahlreiche moderne Häuser und selbst öffentliche Gebäude wie Schulen mit Materialien gebaut wurden, die alles andere als regelkonform waren, dass selbst als "erdbebensicher" zertifizierte Gebäude bei einem Erdstoß zusammenfielen wie Kartenhäuser.

Den obdachlos Gewordenen eine provisorische Unterkunft zu verschaffen ist noch das geringste Problem. Aber diese wollen, verständlicherweise, so bald wie möglich wieder zurück in "ihre" Wohnung, in "ihr" Dorf, wollen in "ihren" gewohnten Geschäften einkaufen und in "ihre" gewohnte Kirche gehen. Der Wiederaufbau der zerstörten Dörfer in erdbebensicherer Bauweise kostet aber Milliarden: allein für das Erdbeben in Aquila im Jahr 2009 hat man für den Zeitraum von 2009-2029 Kosten in Höhe von mindesten 13,7 Milliarden Euro errechnet. Das Erdbeben 2012 in Emilia-Romagna, obwohl damals keine Opfer aber enorme materielle Schäden zu beklagen waren, wird noch mal 13,3 Milliarden kosten. Und jedes neue Beben lässt die Kosten um weitere Milliarden steigen.

Alles genauso wieder aufzubauen, wie es vorher war, ist wohl auch kaum möglich. Denn wie kann man eine Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert und einen Renaissancepalast aus dem 16. Jahrhundert erdbebensicher wieder aufbauen? Außerdem ist auch ein normales 100%ig erdbebensicheres Wohnhaus eine Illusion, es kann die Schäden (und die Opfer) zwar verringern, es wird aber leider immer ein noch stärkeres Erdbeben geben, das die Mühen und den finanziellen Aufwand des Wiederaufbaus mehr oder weniger wieder zunichte macht. Die geologischen Probleme Italiens sind enorm, wohl kein anderes europäisches Land muss sich vergleichbaren Problemen stellen.

Siehe auch:

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Hotels und B&B in Italien
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