Für die Zubereitung typisch italienischer Gerichte benötigt man vor allem
zwei Dinge: hochwertige Zutaten und viel Liebe. Viele Rezepte werden von
Generation zu Generation weitergegeben. Dies gilt auch für die
Pasta.
Das Nationalgericht der Italiener
Die Herkunft der Pasta ist umstritten. Der italienische Reisende und Händler
Marco Polo
soll die beliebte Speise von seinen Reisen aus
China nach Italien gebracht
haben. Chinesische Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass dort bereits
vor 4.000 Jahren Nudeln aus Hirse verzehrt wurden.
Aber auch in
Europa lassen sich Hinweise auf die Geschichte der Nudeln finden.
Altrömische Texte von Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.) und Abbildungen von
Geräten zur Nudelherstellung führen zu dem Schluss, dass die Menschen auch
hier früh mit Weizenmehl und Wasser Nudeln herstellen.
Heute
vermutet man, dass Menschen weltweit mit dem Fortschritt des Getreideanbaus
experimentierten und ganz beiläufig das wohl beliebteste Gericht aller
Zeiten erfunden haben.
Fakt ist aber: Nachdem die Teigspezialität
lange Zeit nur der italienischen Oberschicht vorbehalten war, wurde sie
Mitte des 18. Jahrhunderts allen bekannt und erreichte ihren Durchbruch. In
Neapel wurde die berühmte “
Napoli-Soße" mit Tomaten, Kräutern und Knoblauch
erfunden. Im Jahre 1825 gründete ein Italiener in Genua die erste,
industrielle Nudelfabrik.
Die Pasta ist kein Hauptgericht:
Ursprünglich sind Nudeln
nicht als Hauptspeise gedacht. Als
"primo piatto"
wird Pasta in allen Variationen in relativ kleinen Portionen als erster Gang
gereicht.
Über 600 verschiedenen Formen und Farben sorgen dafür,
dass vielfältige Gerichte kreiert werden können.
Einige erkennt man bereits am
Namen. So steht die Endung
-elle für breite Nudeln, wie die Tagliatelle,
-oni für große wie Tortelloni.
Schwarze Pasta wird traditionell mit
Tintenfischtinte gefärbt,
grüne Pasta mit Spinat und
die rote mit Tomaten oder roter
Beete.
Für die Herstellung zu Hause benutzt
man am besten italienisches
Hartweizenmehl (Typ 00). Dieses hat einen
höheren Klebegehalt und mehr Gluten als unser Weizenmehl. Alternativ können
Hartweizengrieß und Mehl 1:1 gemischt werden. Statt normalem Mehl ist es
ebenfalls möglich auch Vollkorn- oder Buchweizenmehl zurückzugreifen.
Qualitativ hochwertiges
Olivenöl darf ebenfalls bei der Zubereitung
nicht fehlen. Bei bestimmten Gerichten kann noch
Ei hinzugegeben werden. Außer Wasser wird
nun nichts mehr benötigt.
Spaghetti:
Ob alla bolognese (mit Hackfleischsauce),
alla carbonara (mit Speck, Ei und Käse)
oder ganz klassisch aglio e olio
(Knoblauch und Olivenöl) - die langen, bindfadenähnlichen Spaghetti mit etwa
25cm Länge sind die wohl bekanntesten Nudeln. Sie sind besonders bei Kindern
und für schnelle, einfache Gerichte sehr beliebt.
Tagliatelle:
Tagliatelle gehören zu den Bandnudeln und sind vor allem in
Norditalien
verbreitet. Mit ihren fünf bis zehn Millimetern sind Tagliatelle breiter als
andere Nudeln und werden im getrockneten Zustand in Nest-Form aufbewahrt.
Aufgrund der rauen und großen Oberfläche ist diese Nudelsorte ideal geeignet
für Gerichte mit dicken, cremigen Saucen, Gemüse, Fisch oder auch Fleisch.
Ravioli:
Die gefüllten Ravioli können wesentlich mehr sein als nur “Dosenfutter”.
Entstanden aus dem Gedanken der Resteverwertung sind sie mittlerweile aus
den italienischen Menus nicht mehr wegzudenken. Feinkostgeschäfte und
italienische Restaurants bieten hochwertige Füllungen der Spezialität an,
gepaart mit einer leckeren Soße. Mit einer süßen Füllung und Honig können
Ravioli auch als Dessert serviert werden.
Spätzle:
Spätzle sind natürlich kein klassisch italienisches Gericht, sondern eher in
Österreich und im Süden Deutschlands beheimatet. Doch es nicht
unwahrscheinlich, dass sie ursprünglich aus Norditalien stammen. Die Spätzle
sind wesentlich weicher und werden als Käsespätzle oder auch als
Spätzle-Pfanne zubereitet. Heute findet man sie vor allem in
Südtirol.
Vollkornnudeln:
Immer beliebter werden in Italien die
Vollkornnudeln. Diese sind
gehaltvoller und daher für den Körper wertvoller als die normalen Nudeln.
Sie sättigen schneller und haben einen geringeren Insulinausstoß. Allerdings
schmecken sie etwas herber und sind bissfester.
Für welche
Nudelsorte man sich auch entscheidet, ob selbstgemacht oder gekauft, ob als
ein schnelles Gericht oder das Highlight eines 5-Gänge Menüs - eine Portion
Pasta ist für jedermann und jeden Anlass das richtige Gericht!
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