Capri
Blick vom Berg Monte Solaro auf den Hauptort
Capri, rechts die nadelförmigen Felsformationen
"Fariglioni", im Hintergrund das Festland (Halbinsel Sorrent)
Foto:
	Tango7174 
Capri in Kürze:
- italienischer Name: Isola di Capri
 
- Region: Kampanien (Campania)
 
- Provinz: 
Neapel (Napoli)
 
- Fläche: 10,4 km2
 
- Länge / Breite: 6,3 km / 2,7 km
 
- höchster Berg: Monte Solaro (589 m)
 
- Einwohner:  14.300
 
- Orte: Capri (7.300 Einw.) und 
Anacapri (7.000 Einw.)
 
- Haupthafen: Marina Grande
 
- Entfernung vom Festland (Halbinsel Sorrent): 
5 km
 
- Fährverbindungen von: Sorrent, Neapel 
 
- Dauer der Überfahrt von Neapel: ca. 40 Min mit dem Schnellboot, ca. 80 Min. mit der normalen Fähre, die Schnellfähre braucht ca. 50 Min.
 
- Wirtschaft: Tourismus, Wein- und Olivenanbau
 
- lokaler Feiertag: 
14. Mai (Fest des hl. Costanzo)
 
 
Zur besseren Orientierung:
Die Anreise: Der häufigste Weg führt mit der 
	
	Fähre von Neapel nach 
	Capri. Touristen, die in 
	Neapel
	Urlaub machen oder die 
	
Amalfiküste besuchen, 
	steuern oft auch die kleine Insel mit an. Tatsächlich dauert die Fährfahrt 
	nur knapp eine Stunde, was Capri vom Festland aus leicht erreichbar macht. Auch von Sorrent aus ist Capri mit einer Fahrzeit zwischen 20 
	und 40 Minuten gut erreichbar. Schon die Überfahrt vom Festland ist ein 
	Erlebnis, sie bietet einen malerischen Vorgeschmack auf die Schönheit der 
	Insel.
 
Unterkünfte auf Capri, Flüge und Mietwagen:
Das reiche und das arme Capri:
Capri hat schon viele romatische Seelen zum Träumen gebracht. Für den 
russischen Dichter Iwan Turgenjew war Capri schlicht und 
einfach "die Inkarnation der Schönheit". Und die Kunstsammlerin 
	
Peggy Guggenheim schwärmte über die Insel: „Der ideale Ort, 
bist du einmal dort, kommst du sehr schwer wieder von ihr los.“
Es ist nicht verwunderlich, dass schon die Römer die landschaftliche 
Schönheit der Insel zu schätzen wussten. Kaiser Tiberius 
machte Capri im Jahr 26 n. Chr. Capri zu seinem Regierungssitz und 
verbrachte dort einen Großteil seiner letzten Lebensjahre. Auf diese Weise 
war die kleine Insel Capri elf Jahre lang Regierungssitz des Römischen 
Weltreichs. Insgesamt zwölf Villen soll Tiberius auf Capri besessen haben, 
neben der Villa Jovis gelten heute die 
	Villa 
Damecuta und der sogenannte Palazzo al mare 
	als Tiberianische Villen.
Aber es war nicht nur seine Schönheit, die Capri in den folgenden 
Jahrhunderten für die Mächtigen des Mittelmeerraums, und auch 
für weniger mächtige, aber meist ebenso skrupellose Abenteurer interessant 
machte: ihre strategisch günstige Lage führte dazu, dass die Insel zu einem 
beliebten Objekt für Eroberer aller Arten wurde, häufig wechselten die 
Macht- und Besitzverhältnisse auf Capri, dutzende Male wurden wurde es Opfer 
von Streifzügen von Sarazenen oder Piraten, bei denen die Häuser und Villen, 
besonders in der Umgebung des natürlichen Hafens Marina Grande, regelmäßig 
ausgeplündert und niedergebrannt wurden.
Ein großes Problem von Capri war schon immer das Fehlen von natürlichen 
Quellen, so dass das Wasser für seine Bewohner und vor allem für die 
	Landwirtschaft nur durch das Sammeln von Regenwasser gewonnen werden konnte. 
	Heute wird das lebensnotwendige Wasser hauptsächlich durch eine Pipeline vom Festland 
geliefert. So war Capri nach der Römerzeit zwar immer eine begehrte, aber nie eine reiche 
Insel, die Bevölkerung bestand zum großen Teil aus armen Bauern. Und was die 
ungnädige Natur und die häufigen Plünderungen nicht vermochten, das schaffte 
die 
verheerende Pestepidemie von 1656: sie dezimierte die Einwohnerzahl 
der Insel bis auf gerade mal 405. Wer konnte, ging weg, aufs Festland.
Die Wende in Capris Geschichte:
Die Wende in Capris Geschichte begann im 19. jahrhundert, als einige 
romantisch-sehnsüchtige Nordländer, meist Maler und Schriftsteller, das Inselparadies 
für sich entdeckten. Nachdem im Jahr 1828 der preußische Dichter 
	August 
Kopisch die heute weltberühmte 
	"Blaue Grotte" auf 
der Nordwestseite der Insel wiederentdeckte, verbreitete sich der Ruf der 
Schönheit der Insel in ganz Europa. Viele von denen, die Rang und Namen 
hatten, kamen jetzt nach Capri und nicht wenige bauten sich dort Häuser, 
Villen und Landsitze. 
Capri wurde beliebt als Winter- und Ferienquartier bei Künstlern, 
Schriftstellern und anderen Berühmtheiten aller Nationalitäten, unter ihnen zahlreiche 
Deutsche. Der deutsche Industrielle Friedrich Alfred Krupp ließ sich hier 
eine Villa bauen (im Jahr 1902 wurde er sogar Ehrenbürger von Capri), wie auch 
der russische Schriftsteller Maxim Gorki, der oft seinen 
revolutionären Landsmann Wladimir Iljitsch Lenin zu Gast hatte und mit dessen Unterstützung auf Capri 
eine Schule für Revolutionäre und Propagandisten gründete. Es folgten Maler 
und Dichter des Münchner Salons wie Paul Heyse und 
	Karl Wilhelm Diefenbach, 
der bis zu seinem Tod auf der Insel lebte. Einer der berühmtesten 
Wahl-Capresen war der schwedische Arzt und Schriftsteller 
	Axel Munthe, 
dessen herrliche Villa San Michele in Anacapri (gebaut in 
den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts) ein Muss für alle heutigen 
Inselbesucher ist.
1899 bauten sich die Deutschen auf Capri sogar eine eigene Kirche, die bis 
	heute existierende Deutsche Evangelische Kirche. 
	Auch ein eigener Friedhof wurde von den Mitgliedern der Fremdenkolonie 
	angelegt: der bis heute existierende Cimitero acattolico, auf dem 
über 200 Menschen meist protestantischer Konfessionen beigesetzt wurden - 
auf "normalen" Friedhöfen war das damals unmöglich.
Die Liste der Berühmtheiten, die Capri im 19. und 20. Jahrhundert wiederholt 
besuchten, ließe sich unendlich fortsetzten, um nur einige zu nennen: 
Rainer 
Maria Rilke, Igor Strawinsky, Jean-Paul Sartre, Claude Debussy, Oscar Wilde, 
Walter Benjamin, Pablo Neruda, Peggy Guggenheim, Aristoteles 
Onassis, Maria Callas und Brigitte Bardot. Alle 
verzaubert vom Charme und von der Schönheit Capris.
Die "Villa Lysis" an der Nordostküste von Capri,
die der Graf Jacques d'Adelsward-Fersen 1905 für sich bauen ließ
Foto:
	Gerd Fahrenhorst 
"Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...":
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts war es der berühmte Schlager
Capri-Fischer ("Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer 
versinkt..."), der für Jahrzehnte ein Evergreen und ein Ohrwurm für die 
Deutschen wurde. Er ist wohl nicht unwesentlich verantwortlich dafür, dass 
in der Wirtschaftswunder-Ära der Nachkriegszeit eine regelrechte deutsche 
Reisewelle auf die schöne Insel einsetzte.
Heute hat der Massentourismus die Insel voll erfasst, seit 
Jahren gehen die Besucherzahlen nur noch aufwärts. Was die Besitzer von Hotels, Restaurants und Geschäften 
natürlich freut, beginnt eine Sorge für die Stadtverwaltungen von Capri und 
Anacapri (die beiden Gemeinden der Insel) zu werden: der Andrang vor allem 
von Ein-Tages-Touristen, die an bestimmten Sommer-Wochenenden wie ein 
Heuschreckenschwarm die Insel überfluten, hat dazu geführt, dass man immer 
häufiger über eine Begrenzung des Phänomens nachdenkt.
Last not least: Capri ist nicht gerade billig. Es gibt wohl 
kaum einen Ort, wo sich dermaßen viele elegante Modeboutiquen und Luxusläden 
auf so kleinem Raum zusamenballen wie auf Capri. Nicht nur für Amerikaner 
und Deutsche, die den Hauptanteil der Touristen ausmachen, auch für die 
Schönen und Reichen aus dem nahegelegenen Neapel ist Capri ein Lieblingsort 
für Wochenendtripps und für das Edel-Shopping geworden, was die Preise auf 
der Insel generell in die Höhe getrieben hat. Schauen Sie sich daher genau 
die Preislisten an, bevor Sie sich in ein Restaurant oder in ein Café setzen.
Die berühmte "Piazetta" von Capri, sehr selten so leer wie 
auf diesem Foto
Foto:
	Elenagm 
Was man in Capri sehen sollte:
- die Piazetta, der Hauptplatz von Capri (eigentlich	
Piazza Umberto I) und das mondane Zentrum der Insel, sehr elegant und sehr teuer
 
- die Gassen und Bogengänge rund um die Piazetta
 
- die Shoppingstraßen Via Camerelle und 
Via Vittorio Emanuele
 
- die Ausgrabungsstätte der Villa Jovis des römischen Kaisers Tiberius
 
- der Pizzolungo-Felsweg, ein Spaziergang von anderthalb 
bis zwei Stunden (von der Piazetta aus), mit atemberaubenden Panoramen, 
dabei können Sie auch den Arco Naturale bewundern, der 
allerdings auch, auf einem bequemeren, aber weniger spektakulären Weg, in 20 Min. 
von der Piazetta über die Via Metermàni erreichbar ist
 
- die Parkanlage Giardini di Augusto, mit herrlichem 
Blick aufs Meer und auf die Via Krupp, ein steiler Fußweg mit vielen 
Serpentinen (finanziert 1902 vom deutschen Industriellen Alfred Krupp), 
der aber leider wegen Steinschlaggefahr geschlossen ist
 
- das Belvedere di Tragara, vom dem man einen 
unvergleichlichen Bick auf die markanten Felsklippen Faraglioni hat
 
- die Villa San Michele des schwedischen Arztes und Schriftstellers Axel Munthe, gebaut in den 90er Jahren des 19. Jahrhundert, in Anacapri
 
- die Piazza Vittoria, der Hauptplatz von Anacapri
 
- die berühmte Blaue Grotte, an der Nordostküste der Insel, nur mit dem Boot erreichbar 
(siehe unten)
 
- der Sessellift von Anacapri zum 
 Monte Solaro (589 m), dem 
höchsten Punkt der Insel. Von diesem Berg aus hat man einen weiten Blick über 
das Tyrrhenische Meer und die gesamte Küste.
 
- die Villa Damecuta, die Ruinen eines weiteren römischen Palastes der Kaiserzeit
 
- 	die barock ausgemalte Kirche des ehemaligen Kartäuserklosters 
Certosa di San Giacomo mit ihren zwei Kreuzgängen
 
- sehr empfehlenswert: eine Bootsfahrt rund um die Insel
 
 
Die Blaue Grotte:
	Eine weltbekannte 
	touristische Attraktion ist die „
Blaue Grotte“, die „Grotta Azzurra“. Sie 
	verdankt ihren Namen dem azurblauen Licht, in das sie getaucht ist. Die Grotta Azurra ist nur durch ein etwa eineinhalb Meter 
	großes Felsloch über dem Meer zugänglich. Sind die Wellen hoch, ist der 
	Zugang sogar ganz gesperrt. Das Licht scheint jedoch nicht durch das 
	Felsloch, sondern durch das Wasser der Höhle. Dadurch, dass dabei jene 
	Wellenlängen herausgefiltert werden, die zum roten Lichtspektrum gehören, 
	erstrahlt sie in einem leuchtenden Blau. 
 
Weitere Fotos von Capri:
Ausflugsziele in der Nähe von Capri:
	
		- Ischia
Die Kureinrichtungen, die Landschaften und Strände 
der Insel locken jedes Jahr Millionen von Touristen an. 
		- 
	Neapel
Neapel verkörpert wie keine 
andere Stadt Süditaliens in extremer Weise dessen positive und negative 
Seiten. 
		- 
	Die 
Amalfiküste
Die Küste am Südrand der Halbinsel Sorrent gehört zu den schönsten 
Landschaften Italiens. 
		- 
	
	
	Der Vesuv
Der Vesuv ist zwar seit 1944 nicht mehr ausgebrochen, er ist 
aber immer noch aktiv und gefährlich. 
		- 
	
	
	Pompeji
Die Ruinen von Pompeji sind eine der Hauptattraktionen der 
Region. 
	
 
Besichtigungen, Touren, Aktivitäten:
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