Das Rathaus von Cagliari, zwischen 1899 und 1907 im neugotischen Stil
erbaut. Foto:
Francesco Canu
Obwohl sie ohne Frage eine der schönsten Inseln des Mittelmeers ist, gerät
Sardinien hinter Tourismus-Hochburgen wie Mallorca oder Ibiza oft in die
zweite oder dritte Wahl. Sardinien, auch als Karibik des Mittelmeers
bezeichnet, bietet allerdings nicht nur türkisblaues Wasser, weiße Stränden und warmes
Klima, sondern auch interessante Sehenswürdigkeiten und viel Kultur. Hier
erfahren Sie, was Sie bei einem Besuch dieser Sonneninsel auf keinen Fall verpassen sollten.
1 - Die Altstadt von Cagliari
Die Hauptstadt Sardiniens, das im Süden der Insel gelegene
Cagliari, sollten Sie in jedem Fall auf Ihre
Besuchsliste setzen. Einen ganz besonderen Charme hat die historische Altstadt. Hier befindet sich unter anderem die
Kathedrale Santa Maria di Castello, die schon im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Nicht nur ihr imposantes Äußeres und die charakteristische Kuppel des
Doms von Cagliari sind sehenswert, sondern auch sein Inneres mit kunstvollen Deckengemälden und einer riesigen Märtyrer-Krypta.
Außerdem sollten Sie einen Besuch des Torre dell'Elefante
einplanen, eines alten Befestigungsturms, von dem aus man eine
beeindruckende Panorama-Sicht über Cagliari hat. Zudem ist bereits ein Spaziergang durch die schmalen, mit bunten Häuserfassaden gesäumten Gässchen einen
Besuch der Hauptstadt wert.
2 - Ein Ausflug zu den Küstenhöhlen Sardiniens
Der Lamarmorasee im Inneren der Neptun-Grotte
Foto: Wolfgang Pruscha
Vor allem im Osten Sardiniens, zum Beispiel unterhalb des Gennargentu-Gebirges, sowie auf den kleinen vorgelagerten Inseln im Südwesten
gibt es raue, hoch aufragende Steilküsten, in deren Felsen die Wellen des Mittelmeeres tiefe Höhlen gegraben haben. Erkunden Sie diese bei einer Wanderung die Klippen hinab oder buchen Sie eine Bootstour, bei der Sie
die Höhlen auf dem Wasser erkunden können. Eine besondere Erfahrung ist auch ein Ausflug zur
Grotta di Nettuno nahe Alghero. Über mehr als 600 Stufen steigen Sie auf einer in den Fels geschlagenen Treppe hinab zu einer der größten Höhlen der Insel,
die durch eine Führung besichtigt werden kann.
3 - Die weißen Strände der Karibik des Mittelmeers
Sardiniens Strände zählen zu den schönsten Stränden Europas, besonders im Nordosten an der
Costa Smeralda und im Südosten an der
Costa Rei.
Auch der Quarz-Strand von Is Arutas, im Westen von Sardinien, gehört zu den schönsten der Insel.
Etwa 60 Kilometer westlich von Cagliari, am Spiaggia delle Dune warten kilometerlange, strahlend-weiße Dünen auf Sie, die bis zu 30 Meter hoch
sind.
Wer einen besonders einsamen Strand sucht, kann unterhalb des
Gennargentu-Gebirges sein Glück finden. Allerdings sind viele der traumhaften Buchten nur zu Fuß
oder mit dem Boot erreichbar.
Der Punta La Marmora, der höchste Berg des Gennargentu-Massivs, ist auch die höchste Erhebung Sardiniens. Die Wanderung zum Gipfelkreuz in
1.834 Metern Höhe kann sowohl von Anfängern als auch fortgeschrittenen Wanderern und Bergsteigern bewältigt werden und belohnt
an guten Tagen mit wunderschönen Aussichten über die Insel und das Meer.
5 - Ausflüge auf die kleineren sardinischen Inseln
Die Inseln im Nordosten, darunter Caprera und
La Maddalena, sind bekannt für ihre wunderschönen Buchten. Im kristallklaren Wasser lässt es sich herrlich baden,
und beim Schnorcheln kann man die Unterwasserwelt entdecken. Eine
weitere Möglichkeit ist, ein Segelboot auszuleihen um beim Inselhopping die schönsten Lagunen
zu entdecken. Besonders wild und ursprünglich ist die kleine Insel San Pietro im Südwesten Sardiniens. Neben rauen Felsküsten finden Sie hier Wildvögel, Wildblumen und viel Ruhe.
6 - Die Roten Felsen von Arbatax
Die roten Felsen von Arbatax Foto: Ulrich Schwendke
An der Ostküste von Sardinien können Sie ein besonderes Kunstwerk der Natur besichtigen. Nahe der Ortschaft
Arbatax erheben sich rote Felsen aus dem Meer und prägen das Strandpanorama. Werden Sie von der Sonne angestrahlt, scheinen die aus Porphyr bestehenden Klippen beinahe zu glühen. Vor dem tiefblauen Wasser sind die roten Felsen ein faszinierender Anblick.
Die Nuraghenkultur ist ein prägender Teil der sardischen Geschichte und sind
überall auf der Insel zu finden. Die Nuraghen lebten etwa 1.600 Jahre v. Chr. auf Sardinien und hinterließen Turmbauten, die ebenfalls als Nuraghen bezeichnet werden. Einige dieser ganz besonderen und historischen Bauwerke kann man sich nahe Alghero und Olbia anschauen. Viele weitere Nuraghen liegen verstreut auf der gesamten Insel.
Unterkünfte in Sardinien:
Andere Reservierungen:
8 - Die malerische Stadt Oristano
Oristano ist eine kleine Stadt mit einem typisch sardinischen Flair. Neben schmalen Gassen und
kleinen Plätzen sind der majestätische Dom und die beeindruckende Wehrmauer mit ihren Türmen
einen Ausflug wert. Zudem finden Sie hier archäologische Museen,
Ausgrabungsstätten und Nuraghen-Ruinen.
Das Bärenkap (Capo d'Orso) ist ein bekanntes Ausflugsziel und der markante Bärenfelsen eines der beliebtesten Fotomotive Sardiniens. Der „Bär" steht hoch über einer der nordöstlichsten Spitzen der Insel. Nach einer kurzen Wanderung erreicht man den Felsen, von dem man bei klarer Sicht bis nach Korsika und über die nördlichen Inseln Sardiniens blicken kann.
10 - Sardische Spezialitäten
Pasta, Meeresfrüchte, Pizza, Käse … diese typisch italienischen
Leckereien gibt es natürlich auch auf Sardinien. Allerdings hält es durchaus auch eigene Spezialitäten bereit.
Malloredus, Nudeln in der Form kleiner Muscheln, werden zum Beispiel gerne mit
Bottarga serviert: getrocknetem Kaviar. Eine typische Beilage ist
Pane Carasau, ein kross gebackenes Fladenbrot.
Wer sich einen kleinen Snack gönnen möchte, sollte eine gemischte Platte bestellen – mit
Pecorino-Käse, Salami, Schinken und Antipasti.
Beliebt sind auch Seeigel, Tintenfisch, Lamm und Spanferkel.
Was die Süßspeisen betrifft, sollte man Mandelnougat und
Seadas
probieren. Letztere sind mit Käse gefüllte Pasteten, die mit warmem Honig serviert werden. Zu Ihrem Menü sollten Sie einen sardischen Wein aus den Weinbergen um Olbia, Bosa oder Cagliari probieren.