87.000 Einwohner und 50.000 Studenten, man sollte annehmen, dass Pisa 
	eigentlich eine überwiegend von Studenten geprägte Stadt ist. Wenn da nicht 
	noch die 
Piazza dei Miracoli wäre, der "Platz der Wunder", der eine 
der touristischen Hauptanziehungspunkte Italiens ist. Und das zu Recht: das 
architektonische Ensemble aus Dom, schiefem Turm und Baptisterium mit den 
weißen Marmorfassaden (siehe Foto oben) ist von einzigartiger Schönheit. 
Wenn Sie den schiefen Turm (auf italienisch: "Torre Pendente") besteigen 
wollen, sollten Sie allerdings möglichst schwindelfrei sein. Außerdem ist es 
	empfehlenswert, die 
Besteigung lange vorher im Internet zu reservieren. Der Andrang ist 
groß und aus Sicherheitsgründen kann immer nur eine begrenzte Anzahl von 
Besuchern aufsteigen.
Mehr Infos zum Bau des Turms, den Gründen seiner Schieflage, zu seiner "Rettung" in den 
Jahren 1990-2001 und zur Reservierung der Eintrittskarten siehe: 
Der schiefe Turm von Pisa.
Pisa ist in gewisser Weise eine zweigeteilte Stadt: auf der einen Seite 
das Touristenzentrum und auf der anderen die Studentenstadt, die einen völlig anderen 
Eindruck macht: wesentlich ruhiger, weil es in diesem Teil der Stadt viel weniger Touristen gibt, 
aber dennoch mediterran und lebhaft, mit vielen schönen Läden und Cafés, die zum 
Ausruhen einladen. Ein Spaziergang lohnt sich auch hier auf jeden Fall.
Schon im 11. Jahrhundert gelang es den Bürgern, Kaufleuten und Seefahrern 
	von Pisa, die Stadt zu einer unabhängigen Komune zu machen, die für drei 
	Jahrhunderte zu den sogenannten sogenannten Seefahrerrepubliken Italiens 
(neben Genua, Amalfi und 
	Venedig) gehörte. Nach der erfolgreichen Teilnahme 
der Pisaner am ersten Kreuzzug, der 1099 mit der Eroberung Jerusalems 
endete, erlangten sie viele Handelsvorteile und besaßen bald Banken, 
Konsuln, Lager und Privilegien aller Art in vielen Häfen des Mittelmeeres. 
Vor allem mit Genua war Pisa häufig im Krieg, um Handelswege und strategisch 
wichtige Territorien im Mittelmeer unter seine Herrschaft zu bringen. Auf 
dem Land dagegen stand Pisa in ebenfalls häufig kriegerischer Konkurrenz mit 
den toskanischen Nachbarrepubliken Lucca, 
	Florenz und Siena. Schließlich 
verlor Pisa im Jahr 1406 seine Unabhängigkeit an Florenz, das nach und nach 
fast die gesamte Toskana unter seine Herrschaft nahm.
In den darauf folgenden Jahrhunderten, zuerst unter der Herrschaft der 
	Medici aus Florenz und später als Teil des Großherzogtums 
Toskana verlor Pisa seine ehemalige Macht und Bedeutung, auch wenn die 
Universität der Stadt, die schon 1343 gegründet worden war und die zu den 
berühmtesten und renomiertesten von Europa zählte, ihre Bedeutung behielt - 
bis heute. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Galileo Galilei.