Der Corso Vittorio Emanuele, im Hintergrund der Palazzo
Cavarretta
Foto:
Martin Kroetz
Was man über Trapani wissen sollte:
Zwei antike Legenden erzählen von der Geburt
Trapanis.
Die erste berichtet, dass Trapani durch die aus den Händen gefallene Sichel der
Göttin Demeter (Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit) entstand, als sie ihre Tochter Persefone aus den Fängen von Ade, dem Gott der Toten,
befreien wollte. Einer anderen Legende nach soll die Sichel aus den Händen von Kronos
gefallen sein, als dieser seinen Vater Uranus entmannen wollte.
Der Name Trapani hat seinen Ursprung im alt-griechischen "Drepanon", was
"Sichel" bedeutet und der Stadt sicherlich wegen ihrer Küstenform gegeben
wurde. Die Siedlung und der Hafen existierten wahrscheinlich schon vor der
Ankunft der Griechen, sie wurden von sikanischen Völkergruppen ca. im XI
Jahrhundert vor Christus gegründet. Im selben Zeitalter wurde Eryx (Erice)
von den Elymern erbaut, einem Volk trojanischer Herkunft.
Vom Mittelalter bis zum zweiten Weltkrieg war Trapani ein zentraler Ort für den
Seehandel und das Handwerk, dank der Salzproduktion, des
Thunfischfangs und der
Korallenverarbeitung: Das
Museo Pepoli von Trapani beherbergt einen wahren
Schatz an Korallenanfertigungen, neben seiner Pinakothek und anderen zahlreichen
Manufakturen.
Heute ist Trapani eine der wichtigsten Hafenstädte Siziliens. Von hier gehen
Fährschiffe
zu den
Ägadischen Inseln, der
Insel Pantelleria, nach
Cagliari
(Sardinien) und Civitavecchia (Latium), sowie nach
Tunesien. Auch
Kreuzfahrtschiffe machen hier immer häufiger halt und bringen jährlich
Zehntausende von Touristen in die Stadt.
Was man von Trapani sehen sollte:
links: die Kuppel der Kathedrale San Lorenzo,
rechts: die Basilika Maria Santissima Annunziata Foto:
Antoine Pitrou / Berthold Werner
die Festung Castello della Colombaia, eines der
Wahrzeichen der Stadt
die barocke Allee Corso Vittorio Emanuele (siehe Foto
oben)
die Piazza Garibaldi mit dem
Garibaldi-Denkmal
die barockeKathedrale San Lorenzo aus dem 17.
Jahrhundert
die Basilika Maria Santissima Annunziata, genannt
Madonna von Trapani, erbaut 1315 bis 1332, wiederaufgebaut 1760, mit
Kirchturm aus dem 16. Jahrhundert; enthält die Marmorstatue der Madonna
von Trapani, zugeschrieben Nino Pisano.
das Museum Agostino Pepoli, Museum für
traditionelle Korallenverarbeitung, Skulpturen und Gemälde
das Salzmuseum neben den Salinen von Nùbia
die Villa Margherita (Stadtpark von Trapani),
benannt nach Königin Margarethe von Italien, angelegt um 1878
Der Strand von Trapani (Mura di Tramontana)
Foto:
TrapaneseEricino
Die Umgebung von Trapani
Die landschaftliche Umgebung der Stadt ist einzigartig: sie liegt zwischen
Meer und Bergen, umrahmt von den Ägadischen Inseln
im Westen, den Salinen im
Süden und dem Berg Erice im Osten.
Direkt außerhalb der Stadt befinden sich die Salinen, deren Becken noch
heute ein wertvolles Salz produzieren und die sich je nach Lichteinfall blau
oder rosa färben.
Hinter San Vito Lo Capo liegt der
Naturschutzpark "Lo
Zingaro", mit seinen sechs Kilometern wild gewachsener Küste und den
schönsten Stränden Siziliens.
Im Westen Trapanis erhebt sich der Berg Cofano mit seiner eindrucksvollen
Pyramidenform. Dieser ist ebenfalls naturgeschützt und hat sehr schöne
Kieselstrände.
Die Gastronomie
Fischcouscous, eine aus Tunesien stammende Spezialität der
traditionellen Küche von Trapani
Foto:
Elcèd77
Die landwirtschaftliche
Produktion der Provinz Trapani ist berühmt, besonders, was Fisch, Salz, Wein und Olivenöl
betrifft. Die örtliche Gastronomie ist das Ergebnis einer Mischung
aus italienischer, sizilianischer und arabischer Küche: Ihre Spezialitäten
sind Fischcouscous, süßsaure sizilianische Caponata aus Auberginen,
Lammfleischgerichte, Mandelgebäcke sowie Süßspeisen aus Ricotta.