Die Herkunftsländer der in Italien lebenden Ausländer (2022)
schwarz-dunkelblau: mehr als 500.000, blau:
100.000 - 300.000, hellblau: 10.000 - 100.000, grau:
weniger als 10.000 Quelle:
Wikimedia Commons
Einige allgemeine Bemerkungen:
Die Gesamtzahl der in Italien gemeldeten Ausländer betrug am
1. Januar 2023
insgesamt 5,2 Millionen. Im Jahr 2005 waren es insgesamt nur 2,2 Millionen gewesen,
was einem Anstieg von etwa 240% in vierzehn Jahren entspricht.
Bei einer Gesamtbevölkerung von 60,4 Millionen beträgt der
Ausländeranteil heute also 88,6%.
Über die Zahl der illegal in Italien lebenden Ausländer gibt es naturgemäß nur Schätzungen, die für das Jahr 2021 von etwa
550.000 Personen ausgehen, vor allem aus
Nord- und Zentralafrika.
Das Flüchtlingsproblem:
Im Jahr 2016 hat Italien insgesamt
176.554
Flüchtlinge
aufgenommen, das ist achtmal so viel wie im Jahr 2013,
damals waren es 22.118. Viele von ihnen erreichen Italien
über das Mittelmeer, mit Booten von Libyen aus. Die etwa 300 Kilometer von
der libyschen Küste bis Lampedusa (die nächstgelegene italienische Insel)
stellen bei gutem Wetter eigentlich kein großes Problem dar, die
Flüchtlingsboote sind jedoch meist gefährlich überfüllt und bei schlechtem
Wetter hat es in den letzten Jahren regelmäßig dramatische Zwischenfälle
gegeben. Der tragischste Unglücksfall ereignete sich am 28. April 2015, als
ein total überfülltes Boot kenterte wobei etwa 700 Flüchtlinge ertranken.
Nur 28 Personen konnten gerettet werden.
Zwischen 1990 und 2013 wurden in Italien 191.982 Asylanträge
gestellt, 101.182 davon (53% aller
Anträge) wurden akzeptiert. Die wichtigsten Herkunftsländer waren dabei
Eritrea, Somalia, Afghanistan, Nigeria und Pakistan. Im Jahr
2014 wurde ein
starker Anstieg der Asylanträge registriert (64.625
gegenüber 26.620im Vorjahr). In den Jahren
2015
und 2016 war ein weiterer Anstieg zu verzeichnen, wobei die
Syrer, wegen den Bürgerkriegssituation in ihrerm Land, einen immer größeren
Anteil stellten.
Die Herkunftsländer der in Italien registrierten Ausländer:
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Die Quelle für die
angegebenen Zahlen ist dasISTAT,
das offizielle italienische Amt für Statistik. Stand:1. Januar 2021
1.
Rumänien
*
1.076.000
2.
Albanien
433.000
3.
Marokko
429.000
4.
China
(Volksrepublik)
330.000
5.
Ukraine
236.000
6.
Philippinen
165.000
7.
Indien
165.000
8.
Bagladesh
158.000
9.
Ägypten
140.000
10.
Pakistan
136.000
11.
Moldawien
123.000
12.
Nigeria
119.000
13.
Sri
Lanka
112.000
14.
Senegal
111.000
15.
Tunesien
97.000
16.
Peru
97.000
17.
Polen
78.000
18.
Serbien, Kosovo, Montenegro
74.000
19.
Ecuador
72.000
20.
Mazedonien
56.000
...
26.
Deutschland
35.000
...
57.
Schweiz
7.000
...
63.
Österreich
6.000
...
Total:
5.200.000
* Die große Zahl der Rumänen erklärt sich daraus, dass die rumänische und die italienische Sprache verwandt sind und somit weniger Verständigungschwierigkeiten auftreten. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind sehr eng: zahlreiche italienische Firmen haben in den letzten Jahren Niederlassungen in Rumänien gegründet.
Wo leben die Ausländer in Italien?
Die regionale Verteilung der ausländischen Bevölkerung in Italien
Quelle:
Wikimedia Commons
Die Verteilung der ausländischen Bevölkerung auf dem italienischen
Territorium ist nicht gleichmäßig. 35%der Ausländer leben im Nordwesten,
jeweils etwa 25%im Nordosten und in Mittelitalien, im Süden dagegen nur
etwa 15%.
Die Städte mit den höchsten Ausländeranteilen an der Gesamtbevölkerung
sind:
Prato (Toskana) -
21,7%
Mailand(Lombardei) -
20,1%
Piacenza (Emiglia Romagna) -
19,2%
Brescia(Lombardei) -
19,2%
Parma (Emiglia Romagna) -
17,4%
Padua (Venetien) -
17,0%
Bergamo (Lombardei) -
16,5%
Reggio nell'Emilia(Emiglia Romagna) -
16,4%
Modena (Emiglia Romagna) -
16,1%
Cremona (Lombardei) -
15,8%
Ausländerfeindlichkeit in Italien:
Wie in vielen anderen Ländern Europas sind in den letzten Jahren auch in
Italien Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in Teilen der Bevölkerung stark
angestiegen. Was die Sache in Italien noch verschlimmert, ist die Tatsache,
dass es auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene keine Spur von
Integrationsbemühungen gibt, wenigstens nicht von offizieller Seite. Mehr
noch, die wenigen vielversprechenden Versuche von Bürgermeistern oder
Bürgerinitiativen, wenigstens in ihren Städten das Zusammenleben von
Italienern und Migranten in zivile Bahnen zu lenken, wurden von höherer
Stelle in der Regel abgeblockt. Die beiden Regierungsparteien
Lega
und Fratelli d'Italia, deren Politik mehr
oder weniger offen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus tollerieren und in
vielen Fällen auch fördern, haben bei Befragungen etwa 35-40% der
Bevölkerung hinter sich. Das Ausländerproblem wird fast ausschließlich als
ein Problem der inneren Sicherheit betrachtet.