"Wir hoffen, dass auch Sie diesen außergewöhnlichen Ort frohen Herzens
verlassen werden", lässt André Heller in der Informationsbroschüre mitteilen. Der
'Giardino Botanico' auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Hanggrundstück
war zwischen 1910 und 1971 von dem Arzt und Naturwissenschaftler Arthur
Hruska angelegt worden. Uber 2.000 Pflanzen hatte er aus allen Kontinenten
hierhin gebracht und integriert in eine künstliche Landschaft mit Felsen,
Seen und einem plätschernden Bächlein, das die kleinen Wege begleitet. 1988
erwarb der österreichische Multimediakünstler André Heller das Areal und
bereicherte den Garten mit Kunstwerken.
Heute ist er ein poetisches Zusammenspiel von Pflanzen und Skulpturen - ein
außergewöhnlicher Garten, in dem alle Sinne angesprochen werden.
Das von Heller gestaltete Eisentor mit dem Symbol des Labyrinths verweist
schon auf die Art des Rundgangs. Und einen Plan, den jeder Besucher erhält,
ist man geneigt einzustecken und sich ganz dem Erlebnis hinzugeben - denn
hier werden alle Sinne angesprochen. Die verschlungenen Wege sind variierend
befestigt. Raumeindrücke folgen dicht aufeinander, und immer neue
Perspektiven ergeben sich. Die Luft ist angefüllt mit dem Duft der Pflanzen,
einer erfrischenden Kühle und dem Gezwitscher unzähliger Vögel.
Eine Brücke führt
über einen Seerosenteich mit einer Buddhafigur. Plötzlich taucht ein Kopf
mit einer indisch anmutenden Maske auf, mit bunten Steinchen und
Spiegelsteinchen verziert, blitzen ihre Augen auf, und in dem riesigen
geöffneten Schlund verwirbelt Rauch. Im Bambuswald erzeugen feine Düsen
einen Dunst, aus dem zwei Monsterköpfe erscheinen, die sich abwechselnd mit
Wasserstrahlen anspucken. Diese »Mostri spuntanti«, ein Kunstwerk von Heller
selbst, bezeugen einmal mehr seine Freude an traumähnlichen Inszenierungen.
Der Text und das Foto oben ist dem Buch
111 Orte am Gardasee und in Verona,
die man gesehen haben muss entnommen und wurde hier mit freundlicher Erlaubnis
des
Emons-Verlags veröffentlicht.