Der Gardasee, einer der zahlreichen oberitalienischen Seen, ist der größte
See Italiens. Durch sein mildes Klima, seine landschaftliche Schönheit und
seine günstige Lage zwischen Brennerpass und Verona war der Gardasee schon
seit dem 18. Jh. ein beliebtes Urlaubsziel. Der Toursmus war allerdings
zunächst auf die mitteleuropäische Aristokratie und die gutbetuchten VIPs
aus dem Norden beschränkt. Die Deutschen und Österreicher kamen schon immer,
später entdeckten auch die Engländer und Franzosen den Gardasee und heute
reisen auch Gäste aus Asien in großer Zahl an, obwohl gut die Hälfte der
heutigen Besucher immer noch aus deutschsprachigen Ländern kommen.
Obwohl der
Obst- und Olivenanbau sowie die
Weinproduktion immer noch eine
große wirtschaftliche Bedeutung haben, lebt die Bevölkerung rund um den See
hauptsächlich von
Tourismus. Hunderte von Hotels und
Ferienwohnungen, zahllose kleine Geschäfte mit Souveniers und lokalen
Handwerksprodukten und eine perfekt funktionierende touristische
Infrastruktur machen den Aufenthalt am Gardasee zu einem sorglos-angenehmen
Urlaub.

Die imposante Scaligerburg aus den 13./14. Jahrhundert,
das Wahrzeichen von Malcesine.
Foto:
S.Longstone
Aber der Massentourismus hat auch seine weniger schönen
Seiten, vor allem was das Verkehrsaufkommen in der Hochsaison betrifft. Die
"Gardesana", die Uferstraße rund um den See, ist vor allem an den
Wochenenden im Sommer stark überlastet. Den Verkehr merkt man auch an der
CO₂-Belastung, die an einigen Orten an der Ostküste manchmal kritisch wird.
"Der Gardasee gerät an seine Grenzen" schrieb die Südeutsche Zeitung
schon im Jahr 2018.
Aber die einzigartige
Mischung aus Bergpanorama und See hat trotz des Massentourismus nichts von
seiner Faszination verloren und ein Urlaub am Gardasee ist immer noch eine
Garantie für Erholung, Abwechslung und Vergnügen. Dafür sorgen auch die
Vergnügungsparks (vor allem
Gardaland) ganz in der Nähe, die nicht nur
für die Kleinen einen aufregend-spannenden Ausflugstag versprechen.
Siehe
auch:
Wassersport an den Oberitalienischen Seen
Die größte und schönste Insel im Gardasee ist die
Isola del Garda, nahe der Ostküste, in der Nähe von
Gardone Riviera und
Salò. Heute
ist die Insel im Privatbesitz der Familie der Grafen Cavazza, die dort auch
ihren Wohnsitz hat. Von April bis Oktober werden auf der Insel allerdings
Führungen veranstaltet, die sich wirklich lohnen, oft auch in Verbindung mit Konzerten. Diese Führungen
müssen allerdings vorher reserviert werden (auch online möglich).
Etwa
zwei Kilometer südlich davon befindet sich eine andere besuchenswerte Insel,
die
Isola San Biagio. San Biagio ist ein
beliebtes Ausflugsziel, das mit dem Boot oder bei niedrigem Wasserstand auch
zu Fuß vom Festland aus erreicht werden kann.
Für Weinliebhaber ist der Gardasee eine allererste Adresse. Am Gardasee
werden einige der bekanntesten und qualitativ hochwertigsten Weine
Norditaliens produziert, wie z.B. der
Bardolino und der
Lugana.
Mehr dazu
auf
dieser Seite:
Wein am Gardasee.
Da gibt es auch die Beschreibung der Etappen einer Weintour am
südlichen Gardasee (ideal als Wochenendtour).