25. April 1945 -
Befreiung vom Faschismus und von der deutschen Besatzung
Der 25. April wird in vielen italienischen Städten durch
Massenveranstaltungen und Demonstrationen gefeiert. links in Mailand, rechts in Florenz
Foto: Jobsnews /
Alex Valli
25. April - Feiertag in Italien:
Italien hat zwei Nationalfeiertage, der erste ist der 2. Juni
(siehe dazu auch die Seite:
Tag der Republik), der
zweite wird am
25. April gerfeiert. Im Gegensatz zum
2. Juni, der mit einer Militärparade in Anwesenheit von vielen staatlichen Autoritäten begangen
wird, ist der 25. April ein eher volkstümlicher Feiertag, der in vielen
italienischen Städten durch Massenveranstaltungen und Demonstrationen
gefeiert wird. Beide sind offizielle Feiertage und zusammen symbolisieren
sie den republikanischen und den antifaschistischen Charakter des heutigen
italienischen Staates.
Italien am Ende des Zweiten Weltkrieges:
April 1945 - italienische Partisanen feiern die
Befreiung Italiens auf dem Markusplatz in Venedig
Foto:
Unbekannter Autor
Eigentlich sollte der Zweite Weltkrieg in Italien brereits 1943 zu Ende
sein: am 10 Juli 1943 landeten die Amerikaner in Sizilien und gingen daran,
Italien vom Süden her einzunehmen. Zwei Wochen später, am 25. Juli 1943,
wurde Mussolini vom "Großen Faschistischen Rat" abgesetzt, verhaftet und
interniert. Am 8. September 1943 wurde schließlich der Waffenstillstand
zwischen Italien und den Alliierten offiziell verkündigt.
Aber damit war der Krieg für die Italiener leider noch lange nicht beendet. Nach
dem Waffenstillstand besetzten die deutschen Truppen Italien und deutsche
Fallschirmjäger befreiten Mussolini aus dem Gefangenenlager in den Abruzzen.
Um die Lage wenigstens in Norditalien zu stabilisieren und den deutschen
Truppen die Verteidigung zu erleichtern, wurde unter Mussolinis Führung in
Norditalien die faschistische Marionettenregierung der "Repubblica Sociale Italiana"
installiert, auch "Republik von Salò" genannt.
Gleichzeitig mit dem langsamen, aber stetigen Vormarsch der Alliierten von
Süd nach Nord, entwickelte sich vor allem in Norditalien ein Partisanenkrieg
gegen die Restfaschisten und die deutsche Besatzung. Zwei Jahre lang zog
sich der Krieg in Italien noch hin, mit unzähligen Opfern auf allen Seiten
und auch die italienischen Städte wurden von den Alliierten bombardiert.
Am 25. April 1945 rief Sandro Pertini, der später übrigens italienischer
Staatspräsident war (1978-1985), vom Partisanensender in Mailand alle Italiener zum
Generalstreik und zum allgemeinen Aufstand gegen die deutschen Truppen auf,
was innerhalb weniger Tage zur Befreiung aller norditalienischen Städte
führte, meist noch bevor die allierten Truppen dort einmarschierten.
Dieser Tag wurde ein Jahr später zum staatlichen Feiertag erklärt und ist es
bis heute geblieben.
Italienische Partisanen am Montirolo-Pass (in den Alpen)
bei einem Angriff auf deutsche Truppen
Foto:
Unbekannter Autor
Die Bombardierung Roms im Zweiten Weltkrieg
Foto:
Unbekannter Autor