Reise nach Italien - Die italienische Küche
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Espresso - Kaffee oder caffè?

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Eine Siebträgermaschine für italienischen caffé
Echter italienischer „caffè“ wird mit einer Siebträgermaschine gebrüht
Foto: pixabay.com © eliasfalla (CCO Creative Commons)
Als Muntermacher in der Früh oder als verlässlicher Begleiter für den Tag – die Deutschen lieben ihren Kaffee. Nach dem Essen oder einfach zwischendurch macht Kaffee angenehm wach und ist darum für viele fester Bestandteil des Alltags. Echte Genussmenschen greifen dabei aber nicht zu irgendeiner Art von Kaffee, sie schwören auf einen echten italienischen „caffè“. Doch was genau ist ein echter italienischer caffè? Wie wird er gemacht und was unterscheidet ihn vom hierzulande beliebten Espresso?

Deutscher und italienischer Kaffee – zwei unterschiedliche Welten:

Liebe geht durch den Magen, das gilt inbesondere für die berühmte italienische Küche. Oft ist sie auch einer der Gründe dafür, die Ferien in Italien zu verbringen.

Auch heißgeliebt sind die vielen ebenfalls weltbekannten Kaffeespezialitäten aus Italien. Als Espresso oder Latte Macchiato werden sie auf der ganzen Welt gerne genossen. Umso verwirrender ist dann die Erkenntnis, dass sich „internationaler“ und italienischer Kaffee ganz und gar nicht entsprechen. Wer in Italien nämlich einen Filterkaffee bestellt ("caffè filtrato" wäre die italienische Übersetzung), erntet nicht meist fragende Blicke. Schließlich werden die auch hierzulande bekannten italienischen Kaffeespezialitäten in Italien oft ganz anders bezeichnet.

Espresso – der echte italienische "caffè":

Statistiken zeigen, dass jeder Italiener fast 5 kg Kaffee pro Jahr konsumiert – das wird etwa unter statista.com/kaffee/ ersichtlich. In Deutschland ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee sogar noch höher. Deutsche und Italiener unter dem Begriff „Kaffee“ allerdings nicht dasselbe. Gerade bei der Kaffeebestellung in Italien führt das nicht selten zu Missverständnissen.

Während in Deutschland unter dem Begriff Kaffee nämlich meist ein klassischer Filterkaffee verstanden wird, sieht das in Italien völlig anders aus. Unter einem caffè versteht man dort nämlich prinzipiell das, was in Deutschland Espresso genannt wird. Der deutsche Filterkaffee hingegen ist in Italien praktisch unbekannt. Fragt der Italienurlauber nach einem Espresso, wird er aber verstanden, denn die Bezeichnung ist auch in Italien bekannt – obwohl die Italiener das Wort Espresso für den italienischen „caffè“ kaum verwenden. Das bedeutet: Wer sich in Italien einen Espresso wünscht, sollte in Italien einfach nach einem „caffè“ verlangen.

Alternativ dazu lässt sich der starke Kaffee, der in einer winzigen Tasse serviert wird, aber auch zu Hause brühen. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine echte italienische Siebträger-Kaffeemaschine. Nur so zubereitet lässt sich der echte, intensive Kaffeegeschmack kreieren.
Der italienische Cappuccino
Mit Milch verfeinert wird der „caffè“ zum Latte Macchiato oder, wie hier, zum Cappuccino
Foto:
Chris Brown

So wird ein echter italienischer caffè zubereitet:

Der echte italienische caffè erhält seinen besonderen Geschmack aufgrund seiner Zubereitung mit einer professionellen Siebträgermaschine. Anders als andere Arten von Kaffeemaschinen erhitzt sie Wasser nämlich nicht nur, um den gemahlenen Kaffee dann damit zu überbrühen: das heiße Wasser wird bei der Verwendung einer Siebträgermaschine nämlich mit hohem Druck durch das Kaffeemehl gepresst. Diese Zubereitungsweise sorgt dafür, dass sich die im Kaffee enthaltenen ätherischen Öle besonders gut lösen. Hierdurch erhält der italienische caffè sein besonders intensives, kraftvolles Aroma.

Um einen perfekten italienischen caffè mit einer Siebträgermaschine zuzubereiten, ist Folgendes zu beachten:

Die Grundformen des italienischen Kaffeegenusses:

Die verschiedenen Grundformen des Kaffeegenusses haben eigene Namen, so heißt der klassische, schwarze Espresso einfach nur „liscio“. Je nach Vorliebe kann man ihn intensiver oder etwas verdünnter bestellen: „ristretto“ oder „lungo“. In beiden Fällen verändert sich nur die Wassermenge, die durch den Siebträger in die Tasse gelangt. Die Kaffeemenge im Siebträger liegt bei etwa 7 Gramm pro Tasse.

Wer seinen Espresso mit einem Schlückchen Milch will, bestellt einen „macchiato“. Er bekommt dann die übliche, kleine Tasse. Mehr Platz braucht das Getränk aber, wenn die Milch aufgeschäumt wird - gemeint ist der Cappuccino.

"Caffè doppio" – doppelter Kaffeegenuss:

Wer seinen italienischen Espresso bzw. caffè gleich doppelt genießen möchte, bereitet sich einen „caffè doppio“ zu. Die Zubereitung erfolgt genauso wie bei einem regulären italienischen caffè. Allerdings wird die Menge der verwendeten Espressobohnen verdoppelt. Die Füllmenge des Getränks erhöht sich auf 50 bis 60 ml.

"Caffè lungo": Filterkaffee aus Italien?

Manche glauben, dass der so genannte caffè lungo (auf Deutsch: verlängerter Kaffe) ein Ersatz für den deutschen Filterkaffee ist. Das ist allerdings nicht richtig. Schließlich handelt es sich bei einem caffè lungo lediglich um einen „längeren“ Espresso – nicht aber um einen echten Filterkaffee. Das Wort „lungo“ meint nämlich lediglich, dass die Kaffeespezialität mit mehr Flüssigkeit zubereitet wird als ein klassischer Espresso. In einer Filterkaffeemaschine wird der caffè lungo jedoch nicht hergestellt. Stattdessen entspricht die Zubereitungsart der eines Espressos bzw. italienischen caffès. Der schlankere, leichtere Geschmack des caffè lungo resultiert nur aus der Verwendung von mehr Wasser und einer etwas längeren Brühzeit:

Der "caffè americano" als leichte Kaffeevariante:

Wer in Italien eine leichtere Kaffeevariante genießen möchte, muss nicht zwangsläufig zu einem caffè lungo greifen. Schließlich gibt es mit dem caffè americano eine weitere, leichtere, aber dennoch geschmacksintensive Kaffeevariante.

Auch hierbei handelt es sich nicht um einen Kaffee, der in einer Filtermaschine gebrüht wird. Stattdessen wird zur Herstellung des Getränks ein klassischer italienischer caffè einfach verlängert –geschmacklich kommt diese Kaffeevariante dem deutschen (oder amerikanischen) Kaffee am nächsten.

Um einen caffè americano zuzubereiten ist darum zunächst ein klassisch italienischer Espresso notwendig. Dieser wird wie gewohnt mit der Siebträgermaschine zubereitet und ist dementsprechend stark und geschmacksintensiv. Anschließend wird der Espresso dann in eine größere Tasse gefüllt und mit heißem Wasser verdünnt. Hierdurch schmeckt der Espresso zwar milder, behält aber sein komplexes Aroma.

"Caffé corretto":

Bei allen "Corretti" handelt es sich um einen schwarzen Espresso, der mit einem Schuss unterschiedlicher Spirituosen „korrigiert“ - also angereichert wird.

Bei der Bestellung ist dann lediglich zu erwähnen, welcher Hochprozentiger in die Tasse soll. Klassiker sind „Corretto Grappa“ und „Corretto Cognac“, aber inzwischen sind auch Variationen mit Amaretto, Sambuca, Kirsch oder verschiedenen Nussschnäpsen gebräuchlich.

Hinzu kommen kremigere Variationen wie zum Beispiel mit Baileys oder Eierlikör in Mode, wobei hier auch wieder Milch oder Sahne zum Einsatz kommen.

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