Reise nach Italien - Urlaub in Italien
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Italien und Malta

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Italien und Malta
1 - Kalabrien (italienisches Festland), 2 - Sizilien, 3 - Pantelleria, 4 - Linosa, 5 - Lampedusa, 6 - Malta, 7 - Tunesien, 8 - Libyen (Die Inseln Pantelleria, Linosa und Lampedusa gehören zu Italien)
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Wenn die Autos auf Malta nicht alle "auf der falschen Seite" fahren würden (d.h. auf der linken, wie in England), könnte man dort fast meinen, dass man sich in Sizilien befindet: Die gleichen rauen, wasserarmen und von der Sonne ausgebrannten Landschaften im Inneren, die gleichen lebhaften mediterranen Städte,  das gleiche subtropische, trockene Mittelmeerklima und die Küstenabschnitte, die von flachen Sandstränden und schroffen Steilküsten gekennzeichnet sind.

Italien und Malta, zwei vom Meer getrennte Nachbarländer, haben viele Gemeinsamkeiten, in Geschichte, Kultur und Sprache, aber natürlich auch viele eigene Charakterzüge, die sie unterscheiden. Beides zusammen, Gemeinsamkeiten und Eigenarten, machen den Reiz dieser kleinen Insel aus, die von immer mehr Touristen besucht und geschätzt wird, auch wegen ihrer hervorragenden touristischen Infrastrukturen.

Malta in Kürze:

Der Hafen von Valletta
Der Hafen von Valletta
Foto: Tobias1983

Geschichte und Sprache:

Malta und die beiden kleineren Nachbarinseln Gozo und Comino waren in prähistorischer Zeit durch eine Landbrücke mit Sizilien verbunden. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, weshalb sich Flora und Fauna des maltesischen Inselarchipels und des südlichen Italiens ähneln.

Ähnlich wie Sizilien ist auch Malta reich an historischen und archäologischen Zeugnissen: Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Sizilianer und Normannen haben die Insel erobert und beherrscht und in der Architektur, der Kunst, in den volkstümlichen Traditionen und in der Sprache ihre Spuren hinterlassen.

Im Mittelalter teilte Malta das Schicksal Siziliens zunächst unter den Staufern, dann unter den Anjou, den Aragonesen und den Kastiliern (ab 1412). Die spanische Kultur und Sprache übte allerdings keinen großen Einfluss aus; der sizilianisch-italienische Einfluss war stärker. Verwaltungssprache war lange Zeit das Lateinische, ehe sich das Sizilianische und später das Italienische durchsetzte.

Der Einzug des Malteserordens 1530 bedeutete den Beginn einer eigenständigen historischen Entwicklung. Malta wurde eine politische und militärische Macht; die Ordensritter brachten kosmopolitische Offenheit und beträchtliche finanzielle Mittel, was in der militärischen Befestigung Maltas und in prächtigen barocken Bauten seinen Ausdruck fand.

1814 wurde die Inselgruppe britische Kronkolonie, die durch ihre zentrale Lage im Mittelmeer eine wichtige strategische Rolle spielte. Bis ins 20. Jahrhundert war Italienisch Gerichts- und Bildungssprache. 1934 wurde Maltesisch von den Briten neben Englisch zur offiziellen Sprache erhoben, um das Italienische zurückzudrängen und einer möglichen Einflussnahme des faschistischen Regimes Italiens auf die lokale Bevölkerung vorzubeugen. Dennoch war Italien bis ins 19. Jahrhundert kulturell und sprachlich Vorbild für die maltesische Elite.

Heute sind Kenntnisse des Italienischen aufgrund der geographischen Nähe, der traditionell engen Wirtschaftsbeziehungen zu Sizilien und nicht zuletzt wegen der Beliebtheit italienischer Fernsehprogramme, die die maltesische Kultur (in Musik, Mode und Sprache) beeinflusst haben, weit verbreitet. Über 60% der Bevölkerung sprechen heute fließend Italienisch und fast alle vestehen es.

Kultur:

Die Kathedrale von Mdina
Die Kathedrale San Paolo von Mdina
Foto:
Zlatko Krastev
Sowohl Malta wie auch Italien sind stark katholisch geprägt. Religion und Brauchtum spielen in beiden Ländern eine große Rolle: Kirchenfeste, Prozessionen und Heiligenverehrung sind zentrale Bestandteile des kulturellen Lebens. Etwa 93% der Malteser sind katholisch so wundert es nicht, dass es auf der Mittelmeerinsel 365 Kirchen gibt, von denen die St. John's Co-Cathedral und die Kirche St. Francis of Assisi aus dem 16. Jahrhundert - beide in der Inselhauptstadt gelegen - die bekanntesten sind.

Der italienische Barock hat Malta geprägt (z. B. in Valletta). Viele maltesische Kirchen wirken fast wie „kleine römische Basiliken“. Die Kathedrale in Mdina, erbaut von dem maltesischen Architekten Lorenzo Gafà, ist ein Juwel der Barockarchitektur, das deutliche italienische Einflüsse aufweist und das im Inneren von Gemälden italienischer Maler ausgeschmückt ist.

In zwei Jahrhunderten schufen vor allem italienische Architekten, Handwerker und Künstler auf Malta die mächtigen Befestigungsanlagen von Valletta, einige wichtige Kirchen und das 15 km lange Aquädukt, das die Wasserversorgung der Hauptstadt sicherte. Die Kathedrale in Mdina, erbaut von dem maltesischen Architekten Lorenzo Gafà, ist ein Juwel der Barockarchitektur, das deutliche italienische Einflüsse aufweist und das im Inneren von Gemälden italienischer Maler ausgeschmückt ist.

Auch die maltesische Küche - Pasta, Pizza, Olivenöl, Käse, Wein – ist stark von der italienischen, vor allem der sizilianischen, beeinflusst.
Caravaggio: Die Enthauptung Johannes des Täufers
Caravaggio: Die Enthauptung Johannes des Täufers, St. John's Co-Cathedral in Valletta
Quelle: Wikimedia Commons
Zwei Jahre lang, von 1607 bis 1609, hielt sich der berühmte italienische Maler Caravaggio auf Einladung des Malteserordens in Malta auf, wo er einige seiner Meisterwerke schuf, die ihm den Titel Cavalliere di Grazia ("Ehrenritter") einbrachte. Das bekannteste seiner Werke aus dieser Zeit "Die Enthauptung Johannes des Täufers" (siehe oben) ist in der St. John's Co-Cathedral in Valletta zu bewundern.

Besichtigungen, Touren, Aktivitäten:


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