Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria (Region
Piemont) geboren.
Die Stadt, die Landschaft, der Charakter der dort lebenden Menschen und der
Alltag in den dreißiger und den frühen vierziger Jahren unter dem
italienischen Faschismus haben ihn stark geprägt und werden an zahlreichen
Stellen seiner Romane direkt oder indirekt reflektiert.
Von 1949 bis 1954 studierte Eco Philosophie und Literaturgeschichte an der
Universität
Turin, danach arbeitete er am damals gerade im Entstehen
begriffenen italienischen Staatsfernsehen RAI und später (bis 1975) als
Sachbuchlektor in dem Mailänder Verlag Bompiani. Seine akademische Karriere
begann 1963 als Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation am
Polytechnikum in
Mailand, seit 1975 arbeitete er schließlich als Professor
für Semiotik an der Universität
Bologna. Sein 1968 erschienenes Buch
"Einführung in die Semiotik" gilt bis heute noch, nicht nur in Italien, als
Standardwerk.
Von 1962 bis zu seinem Tod im Jahr 2016 war er mit Renate Ramge verheiratet,
einer deutschen, in Frankfurt am Main geborenen Expertin für Museums- und
Kunstdidaktik, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte.
Umberto Eco war auch politisch sehr engagiert und griff häufig in aktuelle
politische Diskussionen in Italien ein. Als Medienwissenschaftler
kritisierte er häufig die negativen Aspekte und den Missbrauch der sozialen Netzwerke.
Umberto Eco starb am 19. Februar 2016 und wurde nach einer weltlichen
Trauerfeier in Mailand beigesetzt.
Seit seinen ersten in den 1960er Jahren veröffentlichten, kulturtheoretischen
Schriften war Umberto Eco als brillanter Autor bekannt, aber sein
internationaler Ruhm beruht vor allem auf dem Roman "Der Name der Rose", mit
dem Eco 1980 überraschend auch als Romanautor an die Öffentlichkeit trat.
Dieser historische Kriminalroman, der im Jahr 1327 in einer italienischen
Benediktinerabtei spielt und ein lebendiges Bild des Mittelalters mit seinen
politischen, sozialen und religiösen Konflikten entwirft, ist gleichzeitig
auch ein philosophischer Essay, durchsetzt mit
zahlreichen Anspielungen auf das Italien der 1970er Jahre.
Seit diesem literarischen Welterfolg, der 1986 von Jean-Jacques Annaud mit
Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt wurde, schrieb Eco regelmäßig
weitere Romane (siehe unten), die in alle Weltsprachen übersetzt wurden.