Allgemeines über das italienische Gesundheitssystem:
Wer während des Italienurlaubs krank wird und Medikamente benötigt,
kann sich auf eine gute medizinische Versorgung verlassen.
Das italienische Gesundheitssystem ist gut ausgebaut und in der Regel sehr
effizient. Hier kommt ein Arzt auf 160 Einwohner. Das öffentliche
Gesundheitssystem Italiens ist verpflichtet, Patienten unabhängig von ihrer
Nationalität zu behandeln. Wer Mitglied eines EU-Staats ist und eine
Krankenversicherung hat, hat außerdem Anspruch auf bestimmte
Kostenreduzierungen bei Medikamenten.
Ob oder wie viel Sie vom Preis eines Medikaments erstattet bekommen,
hängt davon ab, zu welcher Gruppe es gehört. Arzneimittel sind in
Italien in Gruppen von A bis C unterteilt:
Für Medikamente der Gruppe A zahlt man einen Anteil von
10 Prozent selbst.
Für Gruppe B sind es50 Prozent.
Medizin aus der Gruppe C muss man zu
100 Prozent selber zahlen.
Die Medikamente aus Gruppe C sind also nicht erstattungsfähig. Das
gleiche gilt für alle nicht verschreibungspflichtigen Medikamente.
Einige der Medikamente von der Liste wurden vor wenigen Jahren aus der
Apothekenpflicht entlassen. Dazu gehören unter anderem
Aciclovir-haltige
Herpes-Crémes, Antimykotika, Diosmin-haltige Venenmittel undantiallergische Augentropfen.
Generell ist es ratsam, als Tourist die Medikamente mitzunehmen, die man
während des Urlaub braucht. Da Arzneimittel oft von Land zu Land andere
Produkt- und Markennamen haben, kann es schwierig sein, das entsprechende
Präparat in Italien zu finden. Eine andere Möglichkeit ist, sich von seinem
Hausarzt den internationalen Namen des
Medikamentes aufschreiben lassen. Das gilt sowohl für
verschreibungspflichtige als auch für rezeptfreie Arzneien.
Die Notfallaufnahme ("Pronto Soccorso") eines Krankenhauses in Florenz
Foto: Freepenguin
Wenn Sie unterwegs krank werden, können Sie für die
verschreibungspflichtigen Medikamente ein Rezept vom italienischen Arzt
bekommen. Hier werden oft keine Termine gemacht, sondern es gilt das Prinzip
"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." Informieren Sie sich allerdings vorher, ob
ein Termin notwendig ist oder nicht.
Wenn ein Hausarzt nicht reicht und Sie einen Spezialisten benötigen, können
Sie sich an ein öffentliches Krankenhaus
wenden oder zu einem Privatarzt gehen.
Der Privatarzt ist natürlich teurer, aber in der Regel ist es leichter einen
Termin zeitnah zu bekommen. Informieren Sie sich aber in jedem Fall über die
Preise und die Wartezeiten.
Wenn Sie etwa eine Erkältung bekommen, können Sie sich in Italien auch erst einmal an einen
Apotheker
wenden, der Sie berät und Ihnen ein nicht-verschreibungspflichtiges
Arzneimittel verkaufen kann. Üblich sind beispielsweise
Schmerzmittel sowie
homöopathische Präparate.
Die italienischen Apotheken sind natürlich nicht 7 Tage pro Woche und 24
Stunden pro Tag geöffnet. Wenn Sie vor einer geschlossenen Apotheke stehen,
gibt es an deren Tür immer Hinweise auf die nächstgelegnen
Farmacie di turno, d.h. die Apotheken,
die z.B. auch nachts oder am Sonntag geöffnet sind.
Noch etwas zum Thema Apotheke: In vielen großen Einkaufszentren gibt es
inzwischen auch eine Parafarmacia. Das
sind Apotheken, die ausschließlich nicht-verschreibungspflichtige Medikamente
verkaufen.
Geschieht ein Notfall und ein
Krankentransport ist nötig, wählt man in Italien die Nummer
118. Die Notaufnahme findet
man in den öffentlichen Krankenhäusern in der Abteilung
Pronto soccorso.