Turin ist bekannt für seine ruhmreiche Geschichte (es war schließlich von
1861 bis 1865 die Hauptstadt Italiens), seine zahlreichen Museen, für seine
Fußballtradition (Juventus!) und nicht zuletzt ist es bekannt als
Autostadt.
Jahrzehntelang war die Stadt von den Fabriken von
Lancia und vor allem von FIAT (Fabbrica
Italiana Automobili
Torino) geprägt, die Zehntausenden von
Arbeitern und Angestellten Arbeit und Brot gaben.
Heute werden in
Turin im Vergleich zu früher nur noch wenige Autos produziert, FIAT gehört
heute zum Stellantis-Konzern und hat
seinen Hauptsitz in Amsterdam. Aber die
glorreiche Vergangenheit Turins lebt fort. Hier
auf dieser Seite zwei Turiner Museen, die nicht nur für Automobilfans interessant
und sehenswert sind.
Dieses Automobilmuseum ist
in einem
Jugendstilgebäude am Geburtsort der Firma FIAT untergebracht. Es erzählt die Geschichte von Fiat und damit
auch Italiens und bietet Zugang zu großen Momenten der Automobilgeschichte.
Neben Flugzeugen, Schiffen und den ersten Traktoren zeigt es unter einer
Vielzahl von Automobilen eines, das wie vielleicht kein anderes eine Legende
ist.
12. Juli 1924: auf einer Landstraße vor Paris in Arpajon
donnert es laut,
und den beißenden Nebel von Auspuffgasen begleitet ohrenbetäubendes Grollen.
Dann sieht man ihn endlich, den schwarzen Dämon und die Menge, erinnert an
den Teufel, dem Faust seine Seele verkaufte, taufte ihn
Mefistofele. Den
Namen, den er noch heute trägt. Langsam fährt er an und dann erreicht er, wofür er angetreten ist: Er
bricht mit
234,98 km/h den Landgeschwindigkeitsrekord; und dieser soll nie
wieder auf einer öffentlichen Straße überboten werden.
Der Konstrukteur und zugleich einzige Fahrer, der diesen Boliden bändigen
konnte, war der Brite
Ernest Eldridge. Für den Mefistofele baute er einen
havarierten
Fiat SB 4 zu diesem einzigartigen Superwagen um, verlängerte
ihn auf über fünf Meter und stattete ihn mit einem Flugzeugtriebwerk mit
21,7 Litern Hubraum aus.
Es ist
Gianni Agnelli zu verdanken, dass
dieser Wagen heute noch immer fahrbereit ist. Von ihm erworben, wurde er in Rosso Corsa
überlackiert und kann heute von Besuchern im "Centro Storico" in direktem Kontakt entdeckt
werden.
Praktische Hinweise für die Besucher:
- Adresse:
Centro Storico Fiat, Via Gabriele Chiabrera, 20, 10126 Torino
- Öffnungszeiten:
Sonntags, von 10-19 Uhr, Eintritt frei
- Mehr Infos:
Centro Storico Fiat
Dieser Text wurde hier mit freundlicher Erlaubnis
des
Emons-Verlags veröffentlicht.
Das Nationale Automobilmuseum MAUTO gehört zu den weltbekanntesten wissenschaftlich-technischen Museen. Dieses Turiner Museum, ein weiteres Muss für jeden Automobil-Fan, zeigt mehr als
200 historische Fahrzeuge von
85 Herstellern aus
13 Ländern, unter anderem:
-
Fiat (1954) -
Alfa Romeo (1975) -
Citroën (1934) -
Mercedes-Benz (1936) -
NSU (1966) -
Peugeot (1892) -
Trabant (1987) -
VW Käfer (1952)
Auf drei Ebenen
werden folgende Themenbereiche behandelt:
-
die Geschichte des Automobils im 20. Jahrhundert
-
die Beziehung zwischen Mensch und Auto
-
da Auto und das industrielle Design
Praktische Hinweise für die Besucher:
- Adresse:
Museo Nazionale dell’Automobile “Giovanni Agnelli”
Corso Unità d’Italia 40 – 10126 Torino
- Öffnungszeiten:
Dienstag bis
Sonntag und an Feiertagen: von 10.00 bis 19.00 Uhr
Montag: von 10.00
bis 14.00 Uhr
- Mehr Infos:
www.museoauto.it/de