In L'Aquila gibt es überall ein vorher
und ein nachher, vor dem großen Erdbeben
von 2009 und danach. Vorher beherbergte sie als
Universitätsstadt (gegründet 1458) ein kulturell reichhaltiges
Leben, mit regelmäßigen Jazzkonzerten und Theateraufführungen. Obwohl
seitdem über 10 Jahre vergangen sind, findet man überall in der Altstadt
immer noch Baustellen und deutliche Anzeichen der Katastrophe, die die Stadt
schwer beschädigt hat.
Dennoch lohnt sich ein Besuch von L'Aquila:
Der Ort hat im Zentrum sehr viel mittelalterliche
Bausubstanz: an allen Ecken findet man Sehenswertes: Kirchen und
Fresken aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock, hübsche
Innenhöfe, Arkaden und antike Adelspaläste.
Hauptachse und
Flaniermeile der Stadt ist der arkadengesäumte
Corso Federico II/Vittorio Emanuele mit dem
Domplatz in der Mitte. Ein weitere
Höhepunkte eines jeden Besuchs sind die Piazza del Palazzo mit dem
Rathaus aus dem 16. Jahrhundert ud das
sehenswerte Nationalmuseum der Abruzzen
(Museo Nazionale d'Abruzzo), siehe unten.
Das Erdbeben von 2009:
Am 6. April 2009 um
03.32 Uhr zerstörte ein schweres Erdbeben von der Stärke 5,9 auf der
Richterskala große Teile der Stadt
L'Aquila und viele kleinere Dörfer in der Umgebung. Das Beben war bis nach Rom
und Neapel, sowie an Teilen der Adriaküste im Osten der Region zu spüren.
Die Bilanz des Erdbebens: 309 Tote, 1.600 z.T. schwer Verletzte, etwa 67.000
Obdachlose, bis zu 15.000 Gebäude in Aquila und in der näheren Umgebung
wurden teilweise oder ganz zerstört. Trotz sofortiger massiver
Hilfeleistungen und der Bereitstellung vom Milliarden von Euro, auch von
Seiten anderer Staaten, ging der Wiederaufbau nur schleppend voran. Selbst 5
Jahre nach dem Erdbeben waren noch große Teile der Innenstadt wegen
Aufräumarbeiten und Restaurierungen gesperrt und Tausende von Obdachlosen
lebten noch in provisorischen Zeltstädten. Auch heute noch (2022) ist die Stadt vom normalen Alltag
weit entfernt.
Siehe auch:
Erdbeben in Italien
Nach dem Erdbeben von 2009: oben: Ein eingestürzter
Palast der Regionalverwaltung, unten: Aufräumarbeiten in
einer Straße der Altstadt Foto:
TheWiz83 /
Enpasedecentrale
Was man in L'Aquila sehen sollte:
Da der Wiederaufbau und die Restaurierungsarbeiten in L'Aquila immer noch
in vollem Gang sind, ist es empfehlenswert, sich vor dem Besuch der Stadt
auf der offiziellen
Tourismusseite der Provinz darüber zu informieren, welche
Kirchen, Paläste und Museen inzwischen wieder zu besichtigen sind.
die beiden Hauptplätze: Domplatz
und Piazza del Palazzo
das Rathaus Palazzo Margherita
(1573) mit dem Rathausturm, in der Piazza del Palazzo
die wichtigsten Kirchen: die Basilika
San Bernardino (1472), die
Kathedrale Santi Massimo e Giorgio (13.
Jahrhundert, restauriert im 19. Jahrhundert) und die beiden Kirchen
Santa Maria del Suffraggio (18.
Jahrhundert)
und Santa Maria di Collemaggio (1287-1294)
mit Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert
das Nationalmuseum der Abruzzen
(Museo Nazionale d'Abruzzo), archäologische Funde aus der Umgebung von
L'Aquila, sowie eine Gemälde- und eine Goldschmiedeabteilung
die spanische Festungsanlage Forte
spagnolo, aus dem 16. Jahrhundert
das römische Amphitheater
von Amiternum, aus dem 1. Jahrhundert n.Chr.
den Brunnen der 99 Röhren
(Fontana delle 99 cannelle) aus dem Jahr 1272
Einige Fotos von L'Aquila:
oben und unten: zwei enge Gassen in der
Altstadt von L'Aquila Foto:
Lasacrasillaba /
Dadda86
Blick von der Altstadt auf das bis zu 2.912 m hohe Gebirgsmassiv "Gran Sasso" Foto:
Tiuliano
Die Kathedrale Santi Massimo e Giorgio Foto:
Freegiampi
Die Kirche Santa Maria del Suffragio Foto:
Lasacrasillaba
Die Fassade der Kirche Santa Maria di Collemaggio Foto:
Stemonitis
Die spanische Festungsanlage "Forte spagnolo" Foto:
LIAP
Das römische Amphitheater von Amiternum, in der Nähe von L'Aquila Foto:
Lasacrasillaba