Die Piazza dei Miracoli (Platz der Wunder) in Pisa ist in
Architektur-Ensamble ohnegleichen. Der poetische Name des Platzes geht auf
den italienischen Schriftsteller
D'Annunzio zurück, dem der traditionelle
Name "Piazza del Duomo" (Domplatz) nicht ausreichend erschien, um den
überwältigenden Eindruck des Platzes zu beschreiben.
Vier architektonische Meisterwerke dominieren den Platz:
- der kreuzförmige Dom Santa Maria Assunta
- der
schiefe Turm (der Glockenturm des Doms)
- das Baptisterium
(Taufkirche)
- der Camposanto Monumentale
(Monumentalfriedhof)
Trotz einer Gesamtbauzeit von über 200 Jahren wurde durch den
gleichbleibenden Baustoff
Carrara-Marmor
und die einheitliche Fassadengestaltung der verschiedenen Bauwerke ein
zusammenhängendes Bild geschaffen, bei dem die weißen Marmorfassaden in
einzigartiger Weise mit dem Grün des Rasens kontrastieren.
Mit dem Bau des Doms begann man
im Jahr 1063, die Finanzierung erfolgte durch
die im gleichen Jahr von den Sarazenen vor Palermo eroberten Schätze. Die
kreuzförmige Grundfläche des Doms war zu diesem Zeitpunkt in Italien noch
ungewöhnlich. Ungewöhnlich war auch, dass der Dom nicht im damaligen
Zentrum, sondern am Stadtrand gebaut wurde. Im Zentrum gab es allerdings für
eine solche weiträunige Anlage nicht genug Platz. Die letzten Arbeiten im Inneren des Doms wurden um
1311 abgeschlossen. Die Kuppel wurde erst
1380 im gotischen Stil nachträglich
hinzugefügt. Das Grab des Architekten Buscheto,
der den Dombau begonnen hatte, befindet sich im äußersten
linken Bogen der imposanten Fassade.
Die mächtigen Bronzetüren des Doms sind aus dem Jahr 1180.