Capri ist eine kleine, gebirgige Insel im Golf von Neapel. Auf der Landkarte
mag die Insel winzig erscheinen – tatsächlich ist sie mit ihren gut zehn
Quadratkilometern nicht besonders groß. Hauptsächlich ist sie bekannt als
beliebtes Reiseziel von Millionären und Promis. Doch das kleine Juwel im
Mittelmeer hat mehr zu bieten. Abseits der Restaurants und Designerläden
findet man reiche Naturschönheiten, faszinierende Geschichte und
ein interesssantes kulturelles Erbe. Ein Besuch in Neapel oder Sorrent wäre
unvollständig ohne einen Abstecher nach Capri. Hier einige Gründe, die für
eine solche Reise nach Capri sprechen.
Die Anreise:
Capri lohnt sich sowohl für einen längeren Aufenthalt, als auch für einen
kleinen Tagesausflug. Der häufigste Weg führt mit der Fähre von Neapel nach
Capri. Touristen, die in Neapel
Urlaub machen oder die Amalfiküste besuchen,
steuern oft auch die kleine Insel mit an. Tatsächlich dauert die Fährfahrt
nur knapp eine Stunde, was Capri vom Festland leicht erreichbar macht.
Täglich gibt es mehrere Verbindungen, sodass sich der Abstecher flexibel
planen lässt. Auch von Sorrent aus ist Capri mit einer Fahrzeit zwischen 20
und 40 Minuten gut erreichbar. Schon die Überfahrt vom Festland ist ein
Erlebnis, sie bietet einen malerischen Vorgeschmack auf die Schönheit der
Insel.
Capri ist sicher eine der schönsten Inseln Italiens. Eine weltbekannte
touristische Attraktion ist die „blaue Grotte“, die „Grotta Azzurra“. Sie
verdankt ihren Namen dem azurblauen Licht, in das sie getaucht ist. Durch
die besondere Lage der Höhle entstehen diese außergewöhnlichen
Lichtverhältnisse: Die Grotta Azurra ist nur durch ein etwa eineinhalb Meter
großes Felsloch über dem Meer zugänglich. Sind die Wellen hoch, ist der
Zugang sogar ganz gesperrt. Das Licht scheint jedoch nicht durch das
Felsloch, sondern durch das Wasser der Höhle. Dadurch, dass dabei jene
Wellenlängen herausgefiltert werden, die zum roten Lichtspektrum gehören,
erstrahlt sie in einem leuchtenden Blau.
Ein weiteres
empfehlenswertes Naturerlebnis ist ein Ausflug auf den Monte Solaro, den
höchsten Punkt der Insel. Von diesem Berg aus hat man einen weiten Blick
über das Tyrrhenische Meer und die gesamte Küste. Wer sich die Wanderung
sparen möchte, kommt mit dem Sessellift von Anacapri aus in wenigen Minuten
auf den Gipfel.
Historische und kulturelle Schätze:
Capri ist nicht nur reich an wunderschöner Natur, sondern auch an Geschichte
und Kultur. Auf der östlichen Spitze der Insel, an der Steilküste des Monte
Tibero, befindet sich die Villa Jovis. Sie war ursprünglich eine von zwölf
Villen des römischen Kaisers Tiberius auf Capri. Tiberius soll sich in den
letzten Jahren seiner Herrschaft ganz in diese Villa zurückgezogen haben.
Heute sind die Überreste der Villa Jovis noch immer gut erhalten. Sie bieten
einen faszinierenden Einblick in das antike Leben und sind definitiv einen
Besuch wert.
Weitere kulturelle Highlights findet man in
Capri-Stadt. Dessen Zentrum ist die Piazza Umberto I, die man auch Piazetta
di Capri nennt. Nördlich der Piazetta befindet sich das älteste Viertel von
Capri. Es entwickelte sich um die Kirche Santa Maria della Grazie aus dem
11. Jahrhundert herum.
Die Piazetta selbst gilt als Herz von Capri.
Sie ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen
gleichermaßen. Hier lässt es sich wunderbar in einem der vielen Cafés
entspannen und das Treiben beobachten. Wer sich eher für moderne Kultur
interessiert, sollte sich auf Capri das Nachtleben nicht entgehen lassen.
Nach Mitternacht finden sich die Partygänger hauptsächlich in Bars und
kleinen Clubs ein, wo es häufig auch Live-Musik und eine feierfreudige
Gemeinschaft gibt. Touristen und Capresi machen hier gleichermaßen die Nacht
zum Tag.
Die Strände von Capri:
Capri ist auch bekannt für seine Strände und sein kristallklares Wasser. Ein
Highlight ist der Strand „Da Luigi ai Faraglioni“. Er befindet sich in der
Nähe der Klippen von Faraglioni (siehe Foto oben), die als besondere
Naturattraktionen gelten und steil aus dem Meer vor der Küste ragen. Am
Strand finden sich Steinplattformen, die zum Wasser abfallen – perfekt für
ausgedehnte Sonnenbäder. Durch eine Treppe, die bis ins Meer reicht, ist der
Einstieg besonders leicht. Auch Sonnenliegen, Schirme, Duschen und
Umkleidekabinen sind vorhanden. Wer nach dem Sonnenbad Hunger hat, findet
ein Restaurant und eine Bar.
Ein weiterer Küstenabschnitt, der zum
Baden gut geeignet ist, ist die Marina Grande. Sie liegt direkt hinter dem
Haupthafen und ist dementsprechend leicht zugänglich. Der weiche Strand, der
flach ins Meer abfällt, ist besonders bei Familien beliebt. Die ausleihbaren
Tretboote sind dabei ein weiteres Highlight, wenn man mit Kindern unterwegs
ist.
Last not least:
Capri ist nicht gerade billig. Es gibt wohl
kaum einen Ort, wo sich dermaßen viele elegante Modeboutiquen und Luxusläden
auf so kleinem Raum zusamenballen wie auf Capri. Nicht nur für Amerikaner
und Deutsche, die den Hauptanteil der Touristen ausmachen, auch für die
Schönen und Reichen aus dem nahegelegenen Neapel ist Capri ein Lieblingsort
für Wochenendtripps und für das Edel-Shopping geworden, was die Preise auf
der Insel generell in die Höhe getrieben hat. Schauen Sie sich daher genau
die Preislisten an, bevor Sie sich in ein Restaurant oder in ein Café setzen.
Unterkünfte auf Capri, Flüge und Mietwagen:
Ausflugsziele in der Nähe von Capri:
Ischia
Die Kureinrichtungen, die Landschaften und Strände
der Insel locken jedes Jahr Millionen von Touristen an.
Neapel
Neapel verkörpert wie keine
andere Stadt Süditaliens in extremer Weise dessen positive und negative
Seiten.
Die
Amalfiküste
Die Küste am Südrand der Halbinsel Sorrent gehört zu den schönsten
Landschaften Italiens.
Der Vesuv Der Vesuv ist zwar seit 1944 nicht mehr ausgebrochen, er ist
aber immer noch aktiv und gefährlich.
Pompeji Die Ruinen von Pompeji sind eine der Hauptattraktionen der
Region.