Pompeji war eine reiche Stadt, wo sich viele wohlhabende Römer ihre Villen
bauen ließen. Die Stadt lag damals direkt am Meer (heute ist das Meer durch die
Versandung etwa 2 km entfernt), die Quellen seines Reichtums waren die fruchtbaren Abhänge des Vesuvs
und der
Fischreichtum des Meeres. Die Arbeit wurde hauptsächlich von Sklaven gemacht,
die fast die Hälfte der Bevölkerung stellten. Die Stadt lebte vom Export, die
Handelsartikel waren Wein und Olivenöl, Textilien aus Schafwolle und
Fischkonserven, die in Amphoren eingemacht wurden. Bevor die Römer im Jahr 89 v.Chr. die
Stadt eroberten, war Pompeji jahrhundertelang eine griechische Stadt gewesen und einige Bauten
zeugen noch davon, aber das Aussehen der Stadt im 1. Jahrhundert n. Chr. war hauptsächlich von den Römern geprägt.
Im Jahr 62 n.Chr. wurde Pompeji von einem starken Erdbeben erschüttert, das
erhebliche Schäden anrichtete.
Als die Stadt 17 Jahre später vom Vesuv ausgelöscht wurde, war die
Rekonstruktion noch nicht abgeschlossen, die Pompeijaner hatten die
Beschädigungen durch das Erdbeben zum Anlass genommen, die Stadt noch
prächtiger wieder aufzubauen.
Der Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.Chr.,
bei dem die römischen Städte Herculaneum, Oplontis, Stabiae und Pompeji
unter einer bis zu 20 Meter hohen Schicht aus Asche, Steinen, Lava und Schlamm begraben wurden.
Karte:
MapMaster
Der Vulkanausbruch im Jahr 79 n.Chr. und seine Folgen:
Es begann am Vormittag des 24. August mit heftigen Erdstößen, dann brach der Gipfel des
Vesuvs auf, eine gewaltige schwarze Rauchwolke stieg in die Höhe und
verdunkelte den Himmel. Lavaströme ergossen sich in Richtung der Stadt
Herculaneum, während glühend heiße Asche und Gesteinsbrocken auf Pompeji
niederregneten. Zwei Tage lang herrschte totale Finsternis. Giftige
Schwefeldämpfe schoben sich bis ans Meer heran und da das aufgewühlte Meer
keine Flucht auf Schiffen erlaubte, erstickten auch viele von denen, die
sich am Strand gerettet glaubten.
Vor dieser Katastrophe war der Vesuv fast tausend Jahre lang ruhig
geblieben, der Vulkan hatte keinerlei Lebenszeichen von sich gegeben und
schien erloschen, so dass sich die Bewohner der Umgebung absolut sicher
wähnten.
Was nach dieser Katastrophe zurückblieb, war eine Wüstenlandschaft:
Hercolaneum war unter einer 20 m hohen Schicht von Lavaschlamm begraben,
Pompeji unter 7 Metern Asche und Geröll. Die Schätzungen der Zahl der Opfer
liegen zwischen 2.000 und 5.000.
Nachdem sich der Vulkan beruhigt hatte, gelang es einigen Überlebenden
immerhin noch, durch Grabungen einzelne Wertgegenstände aus ihren
verschütteten Häusern zu retten, an eine Freilegung der Stadt war allerdings
nicht zu denken, besonders nicht in Herculaneum, wo die 20 Meter hohe
Lavaschicht die Stadt regelrecht zuzementiert hatte. So gerieten Pompeji und
Herculaneum schnell in Vergessenheit, das Gebiet blieb jahrhundertelang kaum
besiedelt und bald wusste niemand mehr, wo die beiden Städte genau gelegen
hatten. Grabräubern gelang es zwar immer wieder, einzelne wertvolle Stücke
auszugraben und gewinnbringend zu verkaufen, aber erst im 18. Jahrhundert
machten sich einzelne Archäologen daran, hier und da Ausgrabungen
vorzunehmen, die manchmal jedoch mehr zerstörten als bewahrten. Zunächst
hatten sie auch nur das Ziel, besondere Schaustücke und Wertgegenstände zu
bergen und diese Stücke endeten fast immer in den Schatzkammern der
europäischen Fürstenhäuser. Erst im 19. Jahrhundert
wurde diesem Raubbau ein Ende gesetzt und man begann mit wissenschaftlich durchgeführten Ausgrabungen. Bis heute wurden etwa zwei Drittel des Stadtgebiets von Pompeji
freigelegt und teilweise der Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Die Ausgrabungsstätten des antiken Pompeji:
Die Ausgrabungsstätten von Pompeji 1 - Autobahnausfahrt der A3 (Ausfahrt Pompeji),
2 - Haltestelle der Schnellbahn Circumvesuviana (Stazione Villa dei Misteri),
3 - Haupteingang (Porta Marina),
4 - Eingang Piazza Anfiteatro
Um sich einen Überblick über das weitläufige und überaus reiche
Ausgrabungsgelände zu verschaffen, bekommen Sie am Info-Point des
Haupteingangs Porta Marina einen kostenlosen Plan der Ausgrabungen, in
mehreren Sprachen. Wer sich noch besser informieren will, findet unter den
Büchern und DVDs über Pompeji (siehe unten) das, was er sucht. Ein Rundgang
erfordert auf jeden Fall mehrere Stunden
Im Folgenden nur die allerwichtigsten der sehenswerten Orte:
das Forum (der Hauptplatz von Pompeji) und das umliegende
Viertel mit den öffentlichen Gebäuden: dem Apollon-Tempel, dem
Jupiter-Tempel, dem
Macellum (Markthalle), dem
Bau der Eumachia (Sitz der Tuchhändler) und der
Basilika (Börse und Gerichtsgebäude)
an der Via degli Augustari: das Lupanar(Bordell) mit erotischen Darstellungen und obszönen Graffiti
an der Via dell'Abbondanza:
Handwerksläden,
Garküchen, Schankstuben, Webereien undFärbereien,
sowie die Thermen, wo Männer und Frauen getrennt badeten,
mit Stuckarbeiten und Malereien
an der Via dei Teatri: das
Foro Triangolare,
eine schon in vorrömischer Zeit benutzte Kultstätte
das Amphiteater, ein Riesenstadion für 20.000 Menschen
die Casa di Menandro, eines der repräsentativsten Häuser von Pompeji
die Casa dei Vetti, ein Haus reicher Kaufleute, das
üppig mit Wandmalereien ausgestattet ist (siehe Foto)
die Casa del Fauno, das größte Haus der Stadt, die
meisten der hier gefundenen Mosaiken (darunter die "Alexanderschlacht",
siehe unten) sind heute im Nationalmuseum von Neapelzu
bewundern
vor den Stadtmauern: die Villa dei Misteri, mit reichen
Wandmalereien, die dem Dionysos-Kult gewidmet sind
auf dem etwa 3,5 km langen Spaziergang auf den Wällen,
die aus Grabungsschutt entstanden sind (von der Porta Ercolano im Westen bis
zur Porta Nocera), hat man einen schönen Überblick über das ganze Gelände
Pompeji ist in Gefahr!
Seit 1997 gehört die Ausgrabungsstätte zum Weltkulturerbe der UNESCO. Aber
Pompeji ist in Gefahr. Die Grabräuber, die über einige Jahrhunderte hinweg
wertvolle Gegenstände aus den verschütteten Häusern ausgruben und damit ein
lukratives Geschäft machten, haben noch relativ wenig Schaden angerichtet.
Schlimmere Folgen hatten die ersten improvisierten Freilegungen von Häusern
der Stadt in 18. Jahrhundert: durch falsche Ausgrabungstechniken brachen
häufig die oberen Stockwerke der antiken Bauwerke zusammen und zerstörten so auch
die unteren Stockwerke.
Aber das, was den Archäologen heute am meisten Sorgen macht, ist die
Tatsache, dass über Jahrzehnte hinweg hauptsächlich an immer neue
Ausgrabungen gedacht wurde und die Konservierung der bereits freiliegenden
Bauwerke sträflich vernachlässigt wurde. Denn der hervorragend gute
Erhaltungszustand von Mauern, Mosaiken, Wandgemälden, Statuen und vielen
Gegenständen des antiken Alltagslebens ist ja hauptsächlich darauf
zurückzuführen, dass sie 1.700 Jahre lang unter einer dicken Aschenschicht
vergraben waren. Jetzt sind sie Luft, Regen, Wind, der Umweltverschmutzung
und auch dem Ansturm von 2-3 Millionen Besuchern pro Jahr (unter denen sich
auch Vandalen befinden, die "antike Souveniers" mit nach Hause
nehmen wollen) ausgesetzt, was den Zustand dieses archäologischen Juwels in den letzten
100 Jahren deutlich verschlechtert hat.
Hinzu kommt, dass die Erde in dieser Region nie für lange Zeit ruhig bleibt:
das letzte Erdbeben im Jahr 1980 hat erhebliche Schäden angerichtet und
die Bausubstanz weiter geschwächt. Ein radikales und gründliches
Restaurierungsprogramm würde einige Milliarden kosten, die Rettung von
Pompeji vor dem langsamen Verfall wird nur mit internationaler Beteiligung
finanziert werden können.
Das säulenumstandene Peristyl der "Casa der Vetti"
Foto:
Patricio.lorente
mit dem Auto: von Neapel oder von Salerno auf der
Autobahn A3
(Ausfahrt Pompei), von Sorrent auf derStaatsstraße 145
mit dem Zug (empfohlen): Regionalbahn Circumvesuviana von
Neapel oder Sorrent, Haltestelle Villa dei Misteri, die
Circumvesuviana fährt halbstündlich zwischen 6 und 22 Uhr, Fahrtdauer von
Neapel, bzw. von Sorrent jeweils eine halbe Stunde
Gipsabgüsse einiger Opfer des Vulkanausbruchs. Wenn die Ausgräber Hohlräume
entdeckten, die die verwesten Leichen im erhärteten Gestein hinterlassen
hatten, füllten sie diese vorsichtig mit Gips aus. Nach dem Erstarren konnte
man die Toten als sehr realistische Gipsmodelle erkennen. Ihr Ausdruck reicht vom
offensichtlichen Todeskampf bis hin zum friedlichen Eindruck des
Einschlafens.
Gipsabgüsse einiger Opfer des Vulkanausbruchs. Wenn die Ausgräber Hohlräume
entdeckten, die die verwesten Leichen im erhärteten Gestein hinterlassen
hatten, füllten sie diese vorsichtig mit Gips aus. Nach dem Erstarren konnte
man die Toten als sehr realistische Gipsmodelle erkennen. Ihr Ausdruck reicht vom
offensichtlichen Todeskampf bis hin zum friedlichen Eindruck des
Einschlafens.
Wandgemälde und Mosaiken in Pompeji:
Das berühmte Mosaik der "Alexanderschlacht", aus der "Casa del Fauno",
heute zu besichtigen im Nationalmuseum von Neapel
links: Terentius Neo und seine Frau, zwei Bewohner Pompejis (Nationalmuseum von Neapel)oben: Terentius Neo und seine Frau, zwei Bewohner Pompejis (Nationalmuseum von Neapel)rechts: ein Kettenhund mit der Inschrift "Cave canem" (Vorsicht vor dem Hund, Bodenmosaik im "Casa del Poeta Tragico")unten: ein Kettenhund mit der Inschrift "Cave canem" (Vorsicht vor dem Hund, Bodenmosaik im "Casa del Poeta Tragico")
Erotische Wandmalerei im Bordell von Pompeji
Die offizielle Website des Nationalmuseums von Neapel,
wo viele Mosaiken und Wandmalereien aus den Häusern von Pompeji ausgestellt
sind: www.mann-napoli.it
Die italienischen Vulkane:
Der Vesuv Der Vesuv ist zwar seit 1944 nicht mehr ausgebrochen, ist
aber immer noch aktiv und gefährlich.
Der Stromboli
Fotos und Infos über die Insel Stromboli und den Vulkan,
der in ständiger Aktivität ist.
Der Ätna Der Ätna (3.343 m) ist der höchste und aktivste Vulkan Europas.
Die
Solfatara in Pozzuoli
Die Solfatara ist ein aktiver Vulkan, knapp 2 km vom
Zentrum von Pozzuoli entfernt.