größte Ausdehnung West/Ost: 27,5 km, Nord/Süd:
18,5 km, schmalste Stelle:
3,5 km
Entfernung vom Festland (Piombino): ca. 12 km
Einwohner: 31.700
Touristen pro Jahr: ca. 3 Millionen, davon Ausländer:
ca. 1 Million
höchster Berg: Monte Capanne, 1019 m
Wirtschaft: Tourismus, Dienstleistungen
die wichtigsten Orte: Portoferraio, Campo nell'Elba, Capoliveri,
Porto Azzurro, Marciana, Marciana Marina, Rio Marina, Rio nell'Elba
Fährverbindungen mit dem Festland: von
Piombino nachPortoferraio
und Rio Marina (ca. 50 Minuten)
bewohnte Nachbarinseln des Toskanischen Archipels (auch
Thyrrenische Inseln genannt): Giglio,Giannutri,
Capraia, Pianosa, Gorgona und Montecristo (die letzten
beiden sind allerdings nur mit Sondergenehmigung zu besichtigen)
Der Strand von Fetovaia, im Südwesten der Insel Elba
Foto: PhiliTizzani
Die antike "Villa Le Grotte" auf einem Hügel in der Nähe von Portoferraio
und das interessante archäologische Museum der Stadt zeugen davon, dass
schon die Römer, und vor ihnen die Etrusker, die Natur, das Klima und den guten
Wein Elbas zu
schätzen wussten. Aber sie interessierten sich noch für etwas ganz anderes:
im Nordosten der Insel gab es reiche Eisenerzvorkommen, die noch bis in die
Mitte des 20. Jahrhunderts ausgebeutet wurden. So wurde Elba zur
Waffenschmiede der Etrusker und Römer und die Erzvorkommen stellten für
lange Zeit den eigentlichen Reichtum der Insel dar.
Am Ende des 19.
Jahrhunderts wurden dann die ersten modernen Hochöfen auf Elba gebaut, die
der Insel einen industriellen Boom brachten. Die Zerstörung dieser
Hochöfen gegen Ende des zweiten Weltkrieges traf Elba schwer, die positive
Seite davon war aber, dass die Inselbewohner das entdeckten, was heute ihre
Haupteinnahmequelle darstellt: den Tourismus. So wurde der einstige
Eisenhafen Portoferraio (ferro=Eisen) zum Ankunftshafen für Millionen von
Touristen aus aller Welt.
Die drittgrößte Insel Italiens, zwischen der toskanischen Küste und Korsika
gelegen, besticht durch ihre außerordentliche landschaftliche Vielfalt.
Elba ist beliebt vor allem wegen seiner wunderschönen Strände (siehe die
Fotos auf dieser Seite), aber auch Wanderer und Mountainbiker (im Zentrum der Insel)
sowie
Taucher und Schnorchler (vor allem an der Westküste) kommen hier voll auf
ihre Kosten.
Napoleon auf Elba:
Napoleons Stadtpalast (Villa dei Mulini) in Portoferraio
Foto:
Marco Ferrero
Napoleons Sommerresidenz (Villa in San Martino) im Innern der
Insel
Foto:Twice25
Napoleon hat zwar nur ein knappes Jahr auf Elba verbracht (zwischen 1814 und
1815), heute ist er jedoch auf der Insel allgegenwärtig: in allen
Andenkenläden findet man sein wohlbekanntes Konterfei und nicht nur das
örtliche Mineralwasser trägt seinen Namen. Nach der Niederlage in der
Völkerschlacht bei Leipzig und der Besetzung von Paris durch die
gegnerischen Truppen wurde Napoleon nach Elba verbannt, das damals zu
Frankreich gehörte. Im Grunde keine sehr strenge Strafe, denn er durfte den
Kaisertitel behalten und bekam die schöne Insel als sein Fürstentum
zugesprochen, wo er machen konnte, was er wollte.
In den zehn Monaten seines Exils blieb Napoleon keineswegs untätig, im
Gegenteil. Er ließ Straßen und andere Infrastrukturen bauen, neue
Erzbergwerke und Verteidigungsanlagen. In der Zeit seiner Anwesenheit
verwandelte sich Elba aus einem verschlafenen Provinzort in ein lebhaftes,
mondänes und europaweit bekanntes Zentrum von Kultur und Politik. Und es
wurde auch zu einer Art Pilgerstätte, wo Berühmte und weniger Berühmte aus
ganz Europa eintrafen, um den legendären Napoleon zu treffen oder ihn doch
wenigstens mal von weitem zu sehen. Seitdem ist Elba überall bekannt und die
Inselbewohner können dem hohen Gast eigentlich nur dankbar sein.
Während seines Aufenthalts auf der Insel pendelte Napoleon zwischen seiner
Stadtvilla in Portoferraio und seinem ruhigeren
Landsitz im Tal von San
Martino, im Inneren der Insel.
Obwohl Elba damals auch von Spionen nur so wimmelte, die unter anderem den
Auftrag hatten, die Aktivitäten Napoleons zu überwachen, gelang es ihm,
insgeheim viele Abgesandte aus Paris zu treffen und mit ihnen seine Rückkehr
dorthin vorzubereiten.
Der Rest ist bekannt: nach einer gut vorbereiteten, abenteuerlichen Flucht
von der Insel war er erneut 100 Tage lang der Herrscher von Frankreich und
der Schrecken der anderen europäischen Monarchien. Dann kam die vernichtende
Niederlage von Waterloo und die erneute Verbannung. Dieses Mal aber auf die
einsame und weit weg im südlichen Atlantik gelegene Insel St. Helena, von
der es für ihn keine Rückkehr mehr gab.
Was man auf Elba sehen sollte:
Portoferraio
das archäologische Museum, die Villa
dei Mulini (Stadtpalast von Napoleon), die Festungen "Forte
Bastione" und "Forte Stella", der Dom und die Kirche "Chiesa della Misericordia"
Capoliveri
die gesamte Altstadt, die in der Nähe gelegene Festung "Forte Focardo" und der
Strand in der Stella-Bucht
Porto Azzurro
die Piazza und die umliegenden Gässchen, das Museum "La Piccola Miniera / Museo
Minerario Etrusco" mit der naturgetreuen Nachbildung eines alten elbaner
Bergwerks
San Martino
die Villa San Martino, Sommerresidenz von Napoleon
Monte Capanne
von Poggio aus kann man zu Fuß aufsteigen (Dauer: 2-3 Stunden), von
Marciana
Alta gibt es auch eine Kabinenbahn mit offenen Gondeln für 1-2 Personen (Dauer:
15 Minuten)
Golfo della Biodola
einer der schönsten Strände von Elba, an der Nordküste zwischen Portoferraio und
Procchio
die Nachbarinsel Giglio die zweitgrößte Insel des
Toskanischen Archipels: 1.500 Einwohner, 28 km Küstenlänge, eine Insel wie im
Bilderbuch...
Mehr Fotos von Elba:
Ein Strand bei Portoferraio
Foto:
Bruno Barral
Die kleine Stadt Capoliveri im Südosten der Insel Elba
Foto:
Gregory Zeier
Die Bergwelt Elbas, im Hintergrund der Monte Capanne (1019 m)
Foto:
Contradictus