Die Basilika des hl. Antonius in Padua
Das wohl bekannteste Bauwerk Paduas ist die mächtige "Basilika des heiligen Antonius".
Foto:  Wolfgang Pruscha 
Die Basilika in Kürze:
- Bauzeit: 1232-1310
 
- Baustil: Mischung aus romanischen, 
gotischen und byzantinischen Elementen
 
- stilistisches Vorbild: der 
Markusdom in Venedig
 
- architektonische Besonderheiten: 7 
runde Kuppeln, 1 spitze Kuppel, zwei 
schlanke, sechseckige 68 m hohe Glockentürme, sowie
zwei kleinere Türmchen
 
- die wichtigsten Kunstwerke im Innern:
Bronzewerke von Donatello am Hochaltar, Fresken 
von Altichieri im rechten Querhaus
 
- der meistbesuchte Teil im Innern der Basilika:
die Grabkapelle des heiligen Antonius
 
- besonders verehrte Reliquie:
die angebliche Zunge des heiligen Antonius, in der barocken 
Reliquienkappelle
 
- Abmessungen der Hauptfassade: 37 m 
breit, 28 m hoch
 
- Innenmaße: 115 m lang, 32,5 m 
breit (im Querhaus 55 m), 38,5 m hoch
 
- im Museo Antoniano (im 
Innern der Kirche) sind ausgestellt: Werke von 
Tiepolo, Mantegna, Tizian und Donatello
 
- Feiertag und Wallfahrtstag zu Ehren des hl. Antonius:
13. Juni
 
 
Die Hauptfassade der Basilika
Foto:  Wolfgang Pruscha 
Wie ein portugiesischer Mönch zum "Heiligen von Padua" wurde:
Der Mönch Antonius, dessen wirklicher Name Fernandez Martin de Bulhorn war, 
wurde um 1195 in Lissabon geboren. Er entstammte einer wohlhabenden 
portugiesischen Adelsfamilie, studierte in Lissabon und Coimbra und empfing 
schließlich die Priesterweihe. 1220 trat er zu den Franziskanern über und 
nahm den Namen Antonius an. Im gleichen Jahr zog er als Missionar nach 
	Marokko, musste aber wegen einer Krankheit Afrika bald wieder verlassen. Er 
wollte zurück nach Lissabon, sein Schiff wurde aber durch einen Sturm nach 
	Sizilien verschlagen. 
In Assisi lernte er den Ordensgründer Franz von Assisi kennen, der die 
außergewöhnliche Redebegabung von Antonius bemerkte und ihn 1223 
beauftragte, in der Region Romagna zu predigen und an der Universität 
Bologna theologische Vorlesungen zu halten. Nach einer darauf folgenden Predigtreise 
nach Südfrankreich kehrte er 1227 nach Norditalien zurück, wo er als 
Ordensoberer, Studienleiter und Bußprediger wirkte. Er galt schon zu 
Lebzeiten als bedeutendster Prediger seiner Zeit. Besonders beliebt war er 
in Padua und Umgebung, wo er sich in den letzten 2 Jahren seines Lebens 
häufig aufhielt
Erschöpft von den zahlreichen Aufgaben und Reisen, zog er sich 
	1230 von 
seinen Ämtern zurück. 1231 unternahm er noch einmal eine Predigtreise nach 
Padua und verbrachte die letzten Wochen seines Lebens in der Einsiedelei 
	Camposanpiero, 20 km nördlich von Padua. Am 13. Juni 1231 starb er in 
Arcella, einem Dorf in der Nähe von Padua (heute ein Vorort der Stadt).
Sofort begann zwischen den Einwohnern von Arcella und den Nonnen des 
dortigen Klosters (wo Antonio gestorben war) auf der einen Seite und den 
Einwohnern und den religiösen und weltlichen Oberhäuptern von Padua auf der 
anderen Seite ein heftiger Streit um den Bestattungsort des Predigers, bei 
dem zeitweise sogar zu den Waffen gegriffen wurde. Da dem Franziskanermönch schon 
während seines Lebens zahlreiche Wundertaten nachgesagt wurden, lag die 
	Heiligsprechung des Predigers damals schon in der Luft und niemand wollte 
sich den Titel des Wallfahrtsortes mit allen damit verbundenen Vorteilen 
(Prestige und  Reichtum) entgehen lassen. Schließlich 
sprachen der Bischof von Padua und das Ordensoberhaupt der Franziskaner ein Machtwort 
und so wurde der Leichnam, um weiteres Aufsehen zu vermeiden, in einer Nacht- 
und Nebelaktion aus Arcella nach Padua gebracht. So wurde der "Heilige von 
Padua" geboren, der dort zwar sehr beliebt war, aber doch nur wenige Monate 
seines Lebens dauerhaft in Padua verbracht hatte.
Wie die Stadt Padua reich und berühmt wurde:
Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert war Padua ein ehrgeiziger und 
aufstrebender freier Stadtstaat.
 1222 wurde – nach 
	
Bologna und 
	
Modena – die 
	
Universität Padua als dritte Universität in Italien gegründet, die schnell 
einen hervorragenden internationalen Ruf erlangte, vor allem auch durch 
berühmte Lehrer, wie z.B. 
Galileo Galilei. Aber zur damaligen Zeit waren ein 
Heiliger und eine ihm geweihte Basilika ein noch wichtigeres Element, um 
Reichtum, Macht und Ansehen einer Stadt zu mehren. 
So machte sich nach dem Tod von Antonius eine Delegation aus kirchlichen und 
städtischen Würdenträgern sofort auf den Weg nach Rom, um beim Papst die 
Kanonisierung von Antonius voranzutreiben, mit dem Ergebnis, dass dieser in Rekordzeit heilig gesprochen 
wurde (im Jahr 
1232, nur ein Jahr nach seinem 
	Tod). Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Bau der Basilika, die dann 
	Jahr für Jahr - bis heute - Hunderttausende von Pilgern aus aller Welt 
	anlockt. Das Städtchen Arcella, wo Antonius gestorben und Lissabon, wo er 
	geboren ist, hatten das Nachsehen.
 
Andere Fotos der Basilika:
Luftbild der Basilika mit ihren charakterischen Kuppeln und Türmen.
Foto: I-Buga Sas Milano
Blick ins Presbyterium mit dem Hochaltar.
Foto: 
 
Rollroboter
 
Der Sarg des heiligen Antonius. Ihn mit der Hand zu berühren soll Wünsche in 
Erfüllung gehen lassen.
Daneben Bittbriefe, Fotos und einfache Zettel mit Danksagungen für 
erfüllte Wünsche oder mit Zeugnissen von Personen,
die angeblich durch eine Intervention des heiligen Antonius geheilt oder gerettet 
wurden.
Foto: 
 
www.santantonio.org
Neben der Basilika: das stolze Reiterdenkmal des 
Gattamelata, ein Meisterwerk Donatellos (1452).
Es stellt einen 
berühmt-berüchtigten Söldnerführer Venedigs dar, der wegen 
seiner Verschlagenheit
auch "die gefleckte Katze" genannt wurde.
Foto:  Wolfgang Pruscha 
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