Die Orecchiette sind das "Nationalgericht" von Apulien, hier
mit Spinat, Mozzarella und Oliven zubereitet
Foto:
Rooey202
Apulien ist ein großes Landwirtschaftsgebiet: Trotz Wasserarmut
besitzt die Region viel ertragreiches Ackerland. Wein- und Tafeltrauben,
Mandeln, Feigen und Oliven bilden die wichtigsten landwirtschaftlichen
Erzeugnisse. Die Stärke der traditionellen apulischen Küche beruht auf der
Verwendung frischer, regionaler Produkte, von denen die wichtigsten
Hartweizen, frische Gemüse, Olivenöl und Wein sind. An Gemüse sind
Tomaten,
Auberginen und Pfefferschoten am weitesten verbreitet, da sie in dem heißen
und trockenen Klima Apuliens am besten gedeihen. Dazu kommen natürlich der
Fisch aus dem Meer, das Apulien von drei
Seiten umgibt. Aus Hartweizen, Wasser und Salz werden die sehr
beliebten ohrenförmigen Nudeln, die so genannten Orecchiette hergestellt,
die man in ganz Apulien findet (siehe Foto oben).
Der Mozzarella ist ein Frischkäse, der aus der Milch des Wasserbüffels
oder des Hausrinds oder einem Gemisch beider Milcharten hergestellt wird.
Sein Fettgelt beträgt 45-50%.
Foto:
Jon Sullivan
Tomaten bilden die Basis verschiedener Saucen, die oft vegetarisch, manchmal
mit Fisch oder anderen Meeresfrüchten, seltener auch mit Fleisch zubereitet
werden. Olivenöl, das in Apulien einen unverkennbaren, delikaten
Eigengeschmack hat und dunkler ist als beispielsweise das toskanische Olivenöl, ist eine Zutat, die vom apulischen Speisezettel nicht
wegzudenken ist. Es wird zum Salat gereicht oder auf dem mit halbierten
Tomaten belegten apulischen Zwieback gegessen, zum Braten von Gemüse oder
für die Zubereitung der Pasta verwendet. Die apulischen
Oliven gehören zu den besten Italiens.
Ein Olivenhain in der Gegend von Ostuni. Die Olivenbäume passen sich
bestens an die wasserarmen Böden Apuliens an. Foto:
Isiwal
Olivenöl aus der Region Salento, im Süden von Apulien
Foto:
Florixc
Die Märkte in den Städten sind oft eine reine
Augenweide: riesige Berge einheimischer Produkte, knallrote Peperoni und
Tomaten, lange Gläserreihen voll mit eingelegten Artischocken, Pilzen und
Früchten,
riesige Melonen, schneeweiße
Mozzarella (siehe Forto oben) und vieles mehr.
Apulien ist ein wichtiges Weinbaugebiet mit vorwiegend gehaltvollen
Rotweinen. Wichtige Rebsorten sind Primitivo,
Negroamaro und Nero di Troia.
Bekannte Weinbau-Regionen sind Manduria,
das Salento, die Gebiete um das
Castel del Monte,
Canosa di Puglia und
Foggia. Beliebt sind aber auch die trockenen Weißweine von Locorotondo und Martina
Franca in der Trulli-Region.
In den Hafenstädten (Bari,
Ostuni, Monopoli, Otranto, Gallipoli) ist der Fischmarkt eine der großen Attraktionen. Hier wird gefeilscht, geprüft und
verkauft. Frische Fische und Meeresfrüchte sind kunstvoll aufgeschichtet und
interessant geformte Muscheln werden zu Dekorationszwecken verwendet. Im
Frühjahr werden hier die frischen Seeigel, die auf italienisch "Ricci"
heißen, ausgeschlürft wie anderenorts die Austern. Apulier schwören, es gäbe
nichts Besseres.
Das sollten Sie unbedingt probieren: die Cupeta, eine typische Süßspeise
von Apulien, mit gerösteten Mandeln und Honig. Foto:
Angelomagic
Dieses deutschsprachige Video des italienischen Fernsehens zeigt die landschaftlichen Schönheiten, die kulturellen Highlights und die volkstümlichen Traditionen
Apuliens. Für eine bessere Sichtbarkeit des Videos klicken Sie auf das Symbol Vollbildmodus rechts unten.