Wie kaum eine andere italienische Stadt hat Bari zwei völlig verschiedene
Gesichter: auf der ins Meer ragenden Halbinsel die Altstadt mit ihrem
labyrintischen Gewirr von engen Gassen, in denen man sich manchmal wie in
einer arabischen Kasbah fühlt - dort scheinen die Straßen weniger der
Öffentlichkeit, sondern eher dem privaten Lebensraum der Bewohner zu
gehören. Auf der anderen Seite die moderne Neustadt mit ihren
schachbrettartig angelegten Straßenzügen. Dazwischen die breite Flanierallee
Corso Emanuele II, die die beiden Teile strikt voneinander abtrennt. In der
Altstadt niedrige Häuser und kleine Läden, in der Neustadt prächtige
Bürgerhäuser und elegante Geschäfte, wo diejenigen, die in der Altstadt
wohnen, kaum je gesehen werden.
Obwohl die inzwischen sauber gepflegte
Altstadt in den letzten Jahren weitgehend saniert wurde, ist die Trennung
zwischen arm und reich deutlich spürbar. Die Altstadt besitzt zweifellos
einen großen Charme und bietet architektonisch und kulturell reichliche
Anreize (viele Monumente der Vergangenheit wurden restauriert), der Tourist
sollte bei seinem Besuch allerdings nicht die Warnugen unterschätzen, die
man in Bari oft hört: die teuren Fotoapparate und die Handtaschen sollte man
besser nicht allzu deutlich zur Schau stellen.
Vorausschauende Stadtplanung ist in vielen italienischen Großstädten in den
letzten Jahrzehnten Mangelware gewesen und Bari ist ein gutes Beispiel
dafür: außerhalb des Zentrums ist die hemmungslose Zersiedelung und der
Wildwuchs von anonymen Wohnvierteln und industriellen Gebäuden gut sichtbar.
Ein extremes Beispiel dafür war der Bau eines riesigen
Hochhaus-Wohnkomplexes am Meer (Punta Perotti) in den neunziger Jahren des
letzten Jahrhunderts, der die schöne Strandpromenade kilometerweit unsäglich
verschandelte und der nach jahrelangem hin und her schließlich wieder
gesprengt wurde - zum großen Glück für die sehenswerte Stadt Bari.
Was man von Bari sehen sollte:
die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen
die Basilika San Nicola in der Altstadt
die Kathedrale San Dabino
das Normannen-Kastell von Friedrich II
die Fußgängerzone Via Sparano und der Corso Cavour, Einkauszentrum und Flaniermeile im modernen Teil der Stadt
das berühmte Theater Petruzzelliam Corso Cavour
das archäologische Museum im schönen Palazzo Ateneo, dem Zentralgebäude der Universität an der Piazza Umberto I