Die Solfatara in Pozzuoli
Im Krater der Solfatara stinkt es gewaltig nach Schwefel und faulen Eiern
Foto:
	Donar Reiskoffer 
Pozzuoli und die Solfatara in Kürze:
Die Stadt Pozzuoli:
- Region: Kampanien
 
- Provinz: Neapel
 
- Geografische Lage: am Golf von Neapel, 20 km von Neapel 
entfernt
 
- Höhe über dem Meeresspiegel: 28 m
 
	- Einwohner: 82.000
 
- Wirtschaft: Fischfang, Hafen (Fähren nach Ischia und Procida), Tourismus
 
- Sehenswert: der Dom S. Procolo, das Flavische Amphitheater (1.Jh. 
n.Chr.) mit seinen unterirdischen Gewölben, die römische Markhalle Macellum, die 
Solfatara
 
- lokaler Feiertag:  16. November (Fest des Stadtpatrons
San Procolo)
 
- Autokennzeichen:  NA 
 
Die Solfatara:
- Status: aktiver Vulkan
 
- Erster Ausbruch des Vulkans: vor ca. 4.000 Jahren
 
- Heutiger Durchmesser des Kraters: 580 bis 770 m, auf drei 
Seiten von steilen Wänden umgeben
 
- Kraterumfang: 2.300 m
 
- Höhe über dem Meeresspiegel: 92 m
 
- Entfernung vom Stadtzentrum von Pozzuoli: 
etwa 3 km
 
- Momentane Aktivität: heftige Gasaustritte, vor allem von 
Wasser-, Schwefel-, Antimon- und Quecksilberdämpfen, brodelnde heiße 
Schlammbecken
 
- Temperatur der Gasaustritte: 100-180 Grad
 
 
Pozzuoli - zur besseren Orientierung:
Unterkünfte in Pozzuoli:
Andere Reservierungen:
Der Hafen von Pozzuoli, etwa 3 km vom Vulkankrater der Solfatara entfernt
Foto: 	
 	
	Jimmyweee   
Was ist die "Solfatara"?
Die Solfatara im Stadtgebiet von Pozzuoli ist ein ständig aktiver Vulkan, der zu der 
"vulkanischen Provinz" der Phlegräischen Felder (Campi 
	Flegrei) gehört. Dieses Gebiet 
	hat eine Ausdehnung von ca. 150 km2 und erstreckt sich zu zwei Dritteln 
unter dem Meeresspiegel. Die Phlegräischen Felder stellen einen der 20 
	Supervulkane auf der Erde dar. Auf dem gesamten Gebiet gibt es mehr als 50 
Eruptionsherde, zu denen auch der Krater Solfatara in Pozzuoli gehört. Im Jahr 2008 wurde 
entdeckt, dass die Phlegräischen Felder und der Vesuv in zehn Kilometern 
Tiefe eine gemeinsame Magmakammer besitzen.
Die Tatsache, dass der Sofatara-Krater nur 3 km vom Zentrum von Pozzuoli 
entfernt ist, dass Wohnhäuser bis an den Kraterrand gebaut wurden und dass 
man im Krater, auf genau umgrenzten Wegen, sogar spazieren gehen kann, 
könnte den Eindruck erwecken, dass von hier keine Gefahr mehr ausgeht. Aber 
dieser Schein trügt. Abgesehen vom unterschiedlich warmen bis heißen Erdboden, den brodelnden und nach 
Schwefel und faulen Eiern stinkenden Schlammlöchern, die einen Durchmesser 
von einigen Metern haben, sowie den heißen Dampfquellen im Krater der 
Solfatara macht sich die ungebrochene vulkanische Aktivität auch noch anders 
bemerkbar, und zwar an den langsamen, aber erheblichen Auf- und Abbewegungen 
des Erdbodens in der Gegend, als Folge von Druckveränderungen in den unterirdischen 
Magmakammern. Die Amplitude dieser Schwankungen beträgt seit dem Altertum 
bis heute etwa 10 m. Im Jahr 1538 entstand bei einem Ausbruch wenige Kilometer 
	westwärts der Vulkan Monte Nuovo, was bei Pozzuoli in nur 2 Tagen zu einer 
	Bodenhebung von 6 m führte. 
Bereits mehrere Male musste die Altstadt von 
	Pozzuoli evakuiert werden, zuletzt 1983-1986, als sich die Erdoberfläche in 
	der Altstadt um insgesamt 1,80 m hob, was zu erheblichen Beschädigungen der 
	architektonischen Substanz und zum Einsturz einiger Häuser führte.
Das Vesuv-Observatorium kontrolliert regelmäßig die chemische Zusammensetzung der 
im Krater austretenden Gase, deren Veränderung auf die Aktivität im 
Untergrund schließen lässt. Im Krater wurden auch drei Reflektorpaare 
aufgestellt, die satellitengestützte Messungen vornehmen, um ein eventuelles 
Anheben des Kraterbodens zu überwachen und so einen Aufstieg 
	der Magma rechtzeitig zu erkennen.
Die heißen Quellen der Solfatara wurden schon in der Antike als 
	Heilbäder verwendet: Im Krater selbst befindet sich noch eine altertümliche „Sauna“ 
aus der Römerzeit, die damals die natürliche Erdwärme und den 
heißen Dampf nutzte. Pozzuoli, im Jahr 528 v.Chr. von den Griechen gegründet, 
wurde im 2. Jh. v.Chr. von den Römern erobert, die ihr auch den Namen gaben: 
sie nannten die Stadt "Puteoli", die "Stinkende".
Aus 
	der Römerzeit stammen in Pozzuoli das gut erhaltene flavische Amphitheater, 
	das bis zu 20.000 Menschen fasste und die Ruinen des Macellum, eines Marktes 
	im Bereich des antiken Hafens.
	
	
	Ein heiß brodelndes Schlammbecken, das Gasblasen aufwirft.
Foto:
	
	Heinrich Stürzl
	
	Die Wege, auf denen man den Krater erkunden kann, sind streng abgezäunt. 
	Nicht umsonst. Im Jahr 2017 hat sich hier eine schweren Unfall erignat, der 
	drei Menschen das Leben kostete. Ein elfjähriger Junge hatte die Abgrenzung 
	überstiegen und sich einem Krater zu stark genähert. Er und seine beiden 
	Eltern, die ihm zu Hilfe eilen wollten, wurden durch die Einatmung giftiger 
	Gase getötet.
Foto:
	
	Norbert Nagel
	
	Die altrömische "Sauna"
Foto:
	
	Rolf Cosar 
Praktische Informationen für den Besucher:
Adresse:
- Via Solfatara 161,
80078 Pozzuoli (Napoli)
 
		
		Öffnungszeiten:
	
		- April bis Oktober: 8.30-19.00 Uhr,
November bis März: 8.30-16.30 Uhr
 
		- Die Besichtigung des Kraters ist nur auf den
	genau eingegrenzten Wegen möglich, außerhalb dieser Wege droht Lebensgefahr.
		
 
	
		Tickets:
	
		Für andere Infos:
		
 
In der Nähe von Pozzuoli:
	
Neapel
Neapel verkörpert wie keine 
andere Stadt Süditaliens in extremer Weise dessen positive und negative Seiten.
 
Pompeji
Die Ruinen von Pompeji sind eine der Hauptattraktionen der 
Region Kampanien.
 
Andere italienische Vulkane:
Der Stromboli
Fotos und Infos über die Insel Stromboli und den Vulkan, 
der in ständiger Aktivität ist.
 
Der Ätna
Der Ätna (3.343 m) ist der höchste und aktivste 
Vulkan Europas, von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
 
Der Vesuv
Der Vesuv ist zwar seit 1944 nicht mehr 
ausgebrochen, das heißt aber keineswegs, dass er jetzt ungefährlich ist.
 
Besichtigungen, Touren, Aktivitäten:
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