Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Sanremo der renommierteste
Urlaubsort an der italienischen Riviera. Deutsche Kaiser, russische Zaren
und englische Lords begannen damals, hier zu überwintern und läuteten so die
Ära des Tourismus ein. Bis zur Wende zum 20. Jahrhundert gab es hier scon 25
Hotels und fast 200 Villen meist ausländischer Fürsten, (Geld-)Adliger,
Künstler und Schriftsteller. Das Casinò Municipale, das städtische
Spielkasino entstand zwischen 1904 und 1906 und bringt der Stadt noch heute
Millionen ein. Das bunte Treiben des heutigen Massentourismus hat zwar
einiges von dem Charm der Belle Époque und der 1960er Jahre verblassen
lassen, in den eleganten Hotels und Villen des Jugenstils und an der
palmengesäumten Seepromenade ("Corso Imperatrice") ist aber noch viel davon
zu spüren.
Das malerische Sanremo liegt in einer herrlichen Bucht an der
Riviera di Ponente zwischen der nahe gelegenen französischen Grenze und
der Stadt Genua. Dieser Küstenstreifen mit seinen von Palmen
gesäumten Sandstränden wird nicht umsonst die Riviera dei Fiori, die
Blumenriviera, genannt. Die Blumenstadt genießt das ganze Jahr über ein
mildes Klima (siehe die Klimatabelle unten), was das üppige Wachstum von über
2.000 Pflanzenarten begünstigt. In den Gärten von Sanremo blühen - so sagt
man - die schönsten Rosen.
Das Schlagerfestival von Sanremo:
In Sanremo findet jedes Jahr, meistens im Februar, das
Italienische Schlagerfestival Sanremo statt, das sich in
Italien (seit 1951) größter Beliebtheit erfreut. Es wird vom Staatsfernsehen
RAI an 5 aufeinanderfolgenden Abenden live übertragen.
Am pittoresken Hafen des Porto Vecchio und am
Piazza Bresco prägen die vielen
Sportboote, Luxusyachten und Fischkutter das Bild der idyllischen
Uferpromenade.
Ein schöner Spaziergang führt von der Piazza über die
imposante Festung Santa Tecla, die über den Hafen und die Stadt von Sanremo wacht, zu der Promenade, an der viele schöne Cafes und Fischrestaurants
mit Meeresblick zum Verweilen einladen.
Die historische Altstadt La Pigna erreicht man durch das gotische Tor
Porta di Santa
Stefano. An den kleinen Plätzen stehen alte Häuser, die zum Teil
von Pfeilern gestützt werden. Ein enges Gewirr von teilweise überdachten
Gässchen zieht sich den Hügel
hinauf zur schönen Wallfahrtskirche Madonna della Costa.
Besucher dieser Kirche werden mit einem Panoramablick über die Bucht und das Meer
belohnt.
Weitere schöne Kirchenbauten sind die aus hellem Kalkstein gebaute Kathedrale
San Siro, eines der wichtigsten romanisch-gotischen Bauwerke aus dem 12.
Jahrhundert, und die Kirche Santo Stefano, ein Schmuckstück mit ihren
wunderschönen Fresken und Goldverzierungen.
Besonders malerisch ist die russisch-orthodoxe Kirche Cristo
Salvatore (gebaut 1912-1913) am Beginn des Corso Imperatrice.
An der eleganten Straße Corso
Matteottiim neuen Zentrum steht der prächtige barocke
Palazzo Borea d’Olmo.
Am Corso Cavalotti Nr. 112 steht die wunderschöne Villa des
schwedischen Industriellen Alfred Nobel, Stifter und
Namensgeber des Nobelpreises, die man auch besichtigen kann.
Andere Fotos von Sanremo:
Das berühmte Spielcasino von Sanremo
Foto:
Herbert Sponner
Sanremo liegt, wie die meisten größeren Städte Liguriens,
eingezwängt zwischen dem Meer und den Bergen.
Der daraus resultierende chronische Platzmangel hat in der Vergangenheit
dazu geführt,
dass die
Wohnhäuser immer mehr in die Höhe wuchsen - mit Resultaten, die nicht immer schön anzusehen sind.
Foto:
Georges Jansoone
Auf der anderen Seite bezaubert Sanremo durch herrliche
Villen, wie hier die Villa
des schwedischen Industriellen Alfred Nobel, Stifter und Namensgeber des
Nobelpreises.
Foto:
Samuele
links: die katholische Wallfahrtskirche "Madonna della Costa", rechts: die russisch-orthodoxe Kirche Cristo Salvatore
Fotos:
Davide Papalini /
Georges Jansoone