Foto: Ulrich Schwendke
Erst wenn man direkt davor steht, werden einem die riesigen Ausmaße
dieses ovalen Amphitheaters klar, das nur ein starkes Weitwinkelobjektiv ganz erfasst. Die Eröffnung war im Jahre
80 n.Chr. und die Einweihungsfeiern
dauerten angeblich 100 Tage. Hier fanden 50.000 Menschen Platz -
auch für ein modernes Fußballstadion wäre das recht ansehnlich -
die neben "panem" (Brot) auch die "circenses" (Spiele) sehen wollten.
Bei den blutrünstigen Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe, die hier stattfanden,
fanden im Laufe der Jahrhunderte zehntausende von Menschen und noch viel
mehr Tiere den Tod.
Foto:
Rabax63
Das Innere des Kolosseums wirkt zerstört und ausgeschlachtet.
Der Grund dafür sind auf der einen Seite Erdbeben und kriegerische Einwirkungen in der Zeit der Völkerwanderungen, vor allem aber die Tatsache,
dass das Amphitheater im Mittelalter als billige und nahegelegene Steingrube für die Neubauten von Kirchen und öffentlichen Palästen diente.
So blieb vom äußeren Ring der monumentalen, viergeschossigen Fassade nur die nördliche Hälfte erhalten.
Foto:
Martin Zimmerli
Da, wo heute das Kreuz steht, hat im alten Rom der Imperator gesessen, der
von hier einen privilegierten Blick auf die Gladiatorenkämpfe hatte und der
mit seinem Daumen, je nachdem ob er ihn nach oben oder nach unten drehte,
über Leben und Tod der teilnehmenden Kämpfer entscheiden konnte. Das Kreuz
soll übrigens daran erinnern, dass hier auch christliche Märtyrer
ihren Tod fanden, wofür es aber keinerlei Bestätigung in den historischen
Quellen gibt.