Piazza Navona. Im Vordergrund der "Mohrenbrunnen", links die
Kirche "Sant’Agnese in Agone", im Zentrum des Platzes der
"Vierströmebrunnen" mit dem Obelisken. Foto:
Myrabella
Kein anderer Platz in Rom ist so spektakulär wie die Piazza Navona, die zu
jeder Tages- und Nachtzeit voll von Leben ist. Das längliche Oval des
Platzes lässt noch seine ursprüngliche Funktion erkennen: im antiken Rom war
dieser Platz ein von Tribünen umgebenes Stadion. Der vorherrschende Stil der
Gebäude und der Skulpturen auf den Platz ist der Barock.
Die beiden Architekten Borromini und
Bernini, die auch viele andere Bauwerke
in Rom zu verantworten haben, gaben diesem Platz sein Gesicht.
Zu allen
Zeiten war die Piazza Navona ein beliebter Schauplatz für Messen, Märkte
und Feste. Im 17. und 18. Jahrhundert vergnügten sich die Römer an den
Samstagen im August bei den sogenannten
Inondate. Dafür ließ man die Brunnen überlaufen, so dass Jung
und Alt im Wasser planschen und sich vergnügen konnte.
Drei
Brunnen schmücken den Platz: der Mohrenbrunnen und der
Neptunbrunnen
an den beiden äußeren Enden des Platzes und der
Vierströmebrunnen im Zentrum des
Platzes, mit dem Obelisken. Die wichtigsten Bauten sind die Kirche
Sant’Agnese
in Agone und der direkt daneben liegende barocke
Palazzo Pamphilj.
Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz im Wesentlichen zwischen dem
16. und 17. Jahrhundert.
"Sant’Agnese in Agone" und der "Palazzo Pamphilj":
Links auf dem Foto sieht man den Palazzo Pamphilj (Antonio Pamphili war der
erste Besitzer des Gebäudes), der zwischen
1644
and 1650 im Stil des Hochbarock erbaut wurde.
In 23 reich dekorierten Räumen befinden sich zahlreiche wertvolle Fresken.
Die brasilianische Flagge über dem Haupteingang deutet darauf hin, dass der
Palast die brasilianischen Botschaft beherbergt.
Rechts daneben
befindet sich die 1672 eingeweihte Kirche Sant’Agnese in Agone,
die mit dem Palast Pamphilj einen zusammenhängenden Gebäudekomplex bildet.
Das Foto unten zeigt die aufwändig mit weißem und rotgeflecktem Marmor
verkleideten Wände.
Der reich geschmückte Innenraum der Kirche Sant’Agnese in Agone Foto:
NikonZ7II
Der Neptunbrunnen befindet sich am nördlichen Ende des Platzes. Neptun, der
römische Gott des Meeres, wird hier im Kampf mit einem Kraken dargestellt.
Das Becken wurde 1574 von
Giacomo della Porta
erbaut, die Figuren wurden 1873 von
zeitgenössischen Bildhauern hinzugefügt.
Die Skulpturen des Vierströmebrunnens im Zentrum des Platzes (entworfen vom
Bildhauer und Architekten Gian Lorenzo Bernini) stellen die Flüsse
Donau, Ganges, Nil und
Rio de la Plata dar, sie repräsentieren die vier damals bekannten Erdteile Europa, Asien, Afrika und
Amerika. Auf dem Foto unten der Fluss Ganges. Der Brunnen wurde errichtet
zwischen 1648 und
1651.
Der Mohrenbrunnen (Fontana del Moro) am Südende der Piazza Navona: Das Becken
mit den Nebenfiguren wurde 1575 von Giacomo della Porta erbaut, die
Hauptfigur wurde 1655 von Gian Lorenzo Bernini hinzugefügt.
Die Hauptfigur (il Moro), ein ist ein Äthiopier, der hier im Kampf mit einem
Delfin dargestellt wird. Die heutigen Skulpturen sind Kopien, die Originale befinden sich im Park der
Villa Borghese in Rom.