Der Lido bildet zusammen mit den südlicher gelegenen Inseln
Palestrina und
Chioggia und
der Landzunge
Cavallino im Norden die östliche Begrenzung der Lagune von
Venedig. Etwa die Hälfte der adriatischen Seite der Insel besteht aus
Sandstrand, sowohl privat (meist im Norden bei den großen Hotels) als auch
öffentlich. Im Zentrum der Insel befindet sich die Allee
Gran Viale Santa Maria Elisabetta, eine
breite etwa 700 m lange Straße, die die Insel von der Lagunenseite bis ans
Meer auf der anderen Seite überquert. Hier gibt es Hotels, Geschäfte,
Restaurants und wunderschöne Villen.
Wer vom hektischen Rummel des Massentourismus in Venedig
genug hat, findet in Lido Ruhe, und je weiter man sich vom Zentrum und von
den Anlegestellen der Boote und Fähren entfernt, sogar eine erholsame
Stille.
Im Jahr
1855 entstand am
Lido das erste öffentliche Bad Europas und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
wurde Lido zum Inbegriff des aristokratischen Strand- und Badebetriebs. Die
damals gegründeten Luxushotels (wie z.B. das
Grand
Hotel Excelsior und das
Hotel des Bains)
spiegeln noch heute diesen exklusiven Charakter wider.
Seit
1932 wird hier jährlich (mit einer kurzen
Unterbrechung während des 2. Weltkriegs) zwischen Ende August und Anfang
September das berühmte
Internationale Filmfestival
von Venedig
abgehalten, das regelmäßig Tausende von Cineasten aus der ganzen Welt anlockt.
Der Lido ist von Venedig mit den
klassischen Wasserbussen
"Vaporetti" oder auch mit
Autofähren (ab
Venedig-Trochetto) zu erreichen.
1912 hielt sich
Thomas Mann mit seiner Frau zu einem Urlaub am Lido auf. Dieser
Aufenthalt hat ihn so inspiriert, das er nach seiner Rückkehr die berühmte
Erzählung "
Tod in Venedig" schrieb, deren
Handlung im Luxushotel "Hotel des Bains" spielt (siehe Foto oben). Auch die
Filmadaption der Erzählung durch
Luchino Visconti (1971) wurde
in diesem Hotel gedreht.