Messina, eines der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Siziliens, wird
auch auch das Tor Siziliens genannt. Die
Fähren
von hier zum italienischen
Festland, das etwa 3 km entfernt ist, stellen eine der wichtigsten
Verbindungen Siziliens mit dem Rest Italiens dar. Der Hafen liegt
verkehrsgünstig an der schmalsten Stelle der stark befahrenen, nach der
Stadt genannten Meerenge ("Straße von Messina") und macht die Stadt zum
Handelszentrum Siziliens. Messina ist auch ein beliebter Anlaufpunkt für
Mittelmeerkreuzfahrten, und die Touristen, die fast täglich hier von den
Kreuzfahrtschiffen an Land gehen, haben ebenfalls einen großen Anteil am
wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Im Lauf seiner Geschichte erlebte Messina unter den
wechselnden, meist ausländischen Herrschern Blütezeiten und Zerstörungen. Schwere Erdbeben
(1783 und vor allem
1908) sowie die Bombenangriffe der Alliierten im Zweiten
Weltkrieg zerstörten große Teile von Messina. Die Stadt
unternahm allerdings immer wieder große Anstrengungen, um die dadurch entstandenen
Schäden wenigstens teilweise wieder vergessen zu lassen.
Am
28. Dezember 1908 um 05:21 Uhr wurde
die Region um die
Straße von Messina
zwischen Sizilien und dem Festland für 37 Sekunden durch ein starkes
Erdbeben erschüttert, das besonders die Städte
Messina (auf sizilianischer Seite) und
Reggio Calabria
(auf der gegenüber liegenden kalabrischen Seite)
betraf. Beide Städte wurden dabei nahezu völlig zerstört. Die betroffene
Bevölkerung wurde größtenteils im Schlaf überrascht und da durch das
Erdbeben jede Straßenbeleuchtung ausfiel und alle Kommunikationsmittel
unterbrochen wurden, kamen die ersten Helfer erst mit Verspätung in der total zerstörten Region an und mussten unter extrem
schwierigen Bedingungen arbeiten. Das Beben hatte nach
Vergleichsberechnungen eine Stärke von 7,2 auf der
Momenten-Magnituden-Skala.
Ein kurz darauf folgender
Tsunami richtete
weitere große Schäden an und forderte weitere Opfer. Man schätzt, dass an
jenem Tag
zwischen 70.000 und 110.000 Einwohner ihr Leben verloren.
Es handelte sich um die größte Naturkatastrophe des 20. Jahrhunderts in
Europa. Obwohl man sowohl in Messina wie auch in Reggio Calabria versuchte,
wenigstens die wichtigsten Monumente, Kirchen und Paläste wieder neu
aufzubauen, veränderte sich das Aussehen der beiden Städte durch diese
Katastrophe natürlich vollständig. Weitere Zerstörungen erlitt die Stadt
Messina dann durch die Bombardierungen der Alliierten im zweiten Weltkrieg,
so dass von den zahlreichen historischen Gebäuden heute nur noch wenige
erhalten sind.