Die eindrucksvolle Kathedrale von Palermo, die sich nach
zahlreichen Umbauten heute in einer Mischung von verschiedensten Stilelementen präsentiert.
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Wolfgang Pruscha
Die imposante "Porta Nuova", ein Triumpfbogen aus dem 16. Jahrhundert
mit ausgeprägten Renaissance-Stilementen.
Aber das allgegenwärtige und lärmende Verkehrschaos
lässt wenig Ruhe zur Bewunderung der Schönheiten der Stadt.
Was man über Palermo wissen sollte:
Palermo ist eine faszinierende Stadt, aber Glanz und Verfall liegen hier sehr nah beieinander. Die widersprüchliche sizilianische Realität spiegelt sich hier auch für den Touristen sehr deutlich.
Palermo ist der kulturelle, wirtschaftliche und politische Mittelpunkt
Siziliens.
Die Italiener lieben diese Stadt - oder sie hassen sie. Auch wenn man sich als
Tourist nur einen Tag in dieser lebhaften Mittelmeerstadt aufhält, kann man
beide Sichtweisen verstehen. Der künstlerische Reichtum der Stadt, die
sowohl europäische als auch orientalische Charakterzüge hat, ist
beeindruckend. Die Architektur der Stadt weist normannische, barocke,
byzantinische und arabische Einflüsse auf. Im Altstadtzentrum drängen sich
auf engstem Raum orientalisch anmutende Märkte und barocke Paläste und
Kirchen.
Zahlreiche Völker haben hier nacheinander und miteinender gelebt, haben sich
Palermo streitig gemacht und haben in den volkstümlichen Traditionen und im
Stadtbild ihre Einflüsse hinterlassen. Karthager, Römer, Normannen
Byzantiner, Araber, Spanier, Österreicher, Franzosen und Italiener haben die
Stadt nach und nach geformt. Palermo ist eine faszinierende Mischung von
Kulturen.
Wenn Sie das volkstümliche Palermo kennen lernen möchten, sollten Sie die
Stadt zwischen dem 9. und dem 15. Juli besuchen, dann feiern die
Palermitaner nämlich eine Woche lang mit einem großen Volksfest ihre
Stadtpatronin, die Santa Rosaria, mit prachtvollen Umzügen, Konzerten und
einem großen abschließenden Feuerwerk.
Die Stadt ist lebhaft, laut, mitunter hektisch, und wird von einem
permanenten Verkehrschaos erdrückt. Auf der anderen Seite spürt man in
Palermo deutlich die gelassene, mediterrane Mentalität der Menschen, die
alles, auch die bedrückendsten Probleme, geduldig erträgt - mit einer
Mischung aus Resignation und Fatalismus.
Und Probleme hat Palermo mehr als genug. Der von Regeln kaum beeinflusste
Verkehr, der die Stadt von den Umgehungsstraßen bis in die Altstadtgassen
hinein verstopft, ist eine Plage, die aber von allen als quasi naturgegeben
hingenommen wird. Die durch keine Stadtplanung geregelte Betonwüste vieler
Teile der Stadt tut ihr Übriges, um das Stadtbild zu verschandeln. Die
Abfälle an den Straßenrändern und die nicht selten überquellenden Müllcontainer
verbreiten nicht nur in der Hitze des Hochsommers oft einen üblen Geruch.
Und schließlich die Mafia - die der Besucher nicht sieht und die viele Palermitaner
auch nicht sehen wollen - die man aber spüren kann. Die Mafia, die eine
organische Stadtentwicklung seit Jahrzehnten lähmt und die letztendlich
verantwortlich ist für die vielen kleinen und großen Missstände dieser
Stadt.
Die Reiseführer beschreiben Palermo als eine herrliche Stadt und das ist sie
trotz allem auch. Oder besser gesagt: es ist eine herrliche Stadt mit vielen
Schattenseiten.
Das Opernhaus "Teatro Massimo"
Das Theater "Politeama Garibaldi"
Der Platz "San Domenico" mit der gleichnamigen Kirche, im
Zentrum des Platzes eine Marienstatue
Was man in Palermo sehen sollte:
den Dom von Palermo ("La Cattedrale" - siehe Foto oben)
das Opernhaus "Teatro Massimo" (siehe Foto oben)
den Palazzo Reale (auch "Palazzo dei Normanni" genannt)
mit dem Regionalparlament von Sizilien und die
angrenzende Porta Nuova (siehe Foto oben)
die Quattro Canti, eine Straßenkreuzung im Zentrum
den pittoresken Markt "Vucciria"
die Piazza Bellini, mit drei Kirchen, darunter die
Normannenkirche La Martorana mit einem Zyklus von
Goldmosaiken
die Piazza San Domenico mit der
Barockkirche San Domenico (siehe Foto oben)
das Archäologische Museum ("Museo Archeologico Regionale")
die Piazza Pretoria mit dem Rathaus, dem Brunnen
Fontana Pretoria und
der Kirche Santa Caterina
das Teatro Politema Garibaldi (siehe Foto oben)
den chinesischen Palast ("Palazzo cinese") im Park
Parco della Favorita