Der Tiber, mit der Kuppel des Petersdoms. Text und Fotos: Manuela
Bericht von einer Kurzreise nach Rom, im Dezember.
Für Rom braucht man eigentlich mindestens eine Woche...
Rom hat eine Vielzahl von herrlichen Gebäuden, Brunnen, Plätzen und Gärten zu
bieten und scheint eine der kulturreichsten Städte überhaupt zu sein. Überall gibt
es Antikes zu entdecken und selbst die etwas moderneren Viertel der Stadt haben
etwas Besonderes an sich.
Wer sich die Stadt in allen Einzelheiten ansehen möchte, sollte mindestens eine
Woche einplanen, denn es gibt so vieles zu entdecken. An jeder Ecke sind
Ausgrabungen freigelegt, die Gebäude beinhalten interessante Museen und auch die
vielen Parks und Plätze laden zum Verweilen ein. Wir hatten leider nur ein paar Tage zur Verfügung, packten aber das Wichtigste
und Interessanteste mit ein. Und man kann ja auch mal wiederkommen...
Kolosseum:
Das Kolosseum
Links das Kolosseum, in der Mitte der Konstantinbogen, rechts das Forum Romanum
Das Amphitheater war Jahrhunderte lang eine Stätte grausamer Gladiatorenspiele
und anderer blutiger Volksbelustigungen. Später diente es als Steinbruch für die
Bauten des Mittelalters. Die Anlage, die rund 50.000 Zuschauer fasste, war mit
einer Höhe von 50m und einem Durchmesser von zwischen 156 und 188 m das größte
Theater der römischen Welt.
Das Innere des Kolosseums ist inzwischen wie ein Bauskelett entblößt: Im
Untergrund sieht man die Zweckräume, Käfige und vieles mehr. Rundherum befinden
sich die einzelnen Ränge.
Gleich neben dem Kolosseum steht der Konstantinbogen. Ein Denkmal aus der
Spätantike. Dieser dreitorige Triumphbogen wurde aus Anlass des Sieges Kaiser
Konstantins im Jahre 312 errichtet.
Auf dem Gelände rund um das Kolosseum ist immer viel los. Hier trifft
man auf Busgruppen aus aller Herren Länder, als Gladiatoren verkleidete Einheimische verdienen sich
ein bischen Geld mit Fotos und Selfies und auf den umgebenen Wiesen wird ein Schläfchen gehalten.
Der Triumphbogen des römischen Kaisers Septimius Severus im Forum Romanum
Das Forum Romanum ist heute ein archäologischer Park mit Ruinen aller Epochen des
römischen Imperiums. Ein Spaziergang durch den Park ist sehr schön, da man
ständig Neues entdeckt.
Dieser Platz liegt ziemlich genau in der Mitte von Rom und ist einer der
wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Im Süden wird er überragt vom
Vittoriano. Dieses Monument wurde für König Vittorio Emanuele II errichtet und
gilt auch als Denkmal für die Unbekannten Soldaten.
Der Brunnen ist nicht nur eine Sehenswürdigkeit, sondern
auch ein Kultplatz. Einem Aberglauben zufolge muss man eine Münze rückwärts über die
linke Schulter in den Brunnen werfen – und eine Rückkehr nach Rom ist gesichert.
Der Brunnen ist ca. 200 Jahre alt und zeigt Neptun, der unter einem Triumphbogen
auf einem Muschelwagen steht – von Seepferdchen und Tritonen gezogen. Der
Brunnen ist ein wahres Meisterwerk und herrlich anzusehen.
Die Spanische Treppe ist eines der Wahrzeichen von Rom und der
beliebteste Platz der Einheimischen. Die Treppe ist gewaltig, am Ende steht die
Kirche S. Trinità di Monti mit den Blumenständen, dem Brunnen und dem Obelisken.
Am Fuße der Treppe öffnet sich die Piazza de Spagna, gegenüber die teure
Mode-Straße Via Condotti.
Dieser Platz gilt als einer der schönsten auf der Welt. Das interessanteste
Kunstwerk ist der Vierströmebrunnen, aber auch die Kirche S. Agnese in Agone ist
sehenswert. Zur Weihnachtszeit war hier ein Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Zwar ganz anders als wir ihn von Deutschland her kennen, aber doch interessant.
Zu kaufen gab es neben Back- und den üblichen Weihnachtswaren auch Schmuck,
Töpfe und vieles mehr.
Das Pantheon ist ein Rundbau mit einem großen Pronaos (einer Vorhalle) von 16
rosa und grauen Granitsäulen. Die Kuppel entspricht der Hälfte einer Kugel vom
Durchmesser 43,30 m. Das Licht fällt allein durch die 9 m breite Öffnung im
Zenith, weshalb sie lange Zeit als Sonnenuhr diente. Im Inneren sind div.
Statuen und – zur Weihnachtszeit – eine Krippe zu sehen.
Der Petersplatz von der Kuppel des Peterdsdoms aus gesehen
Nachdem wir am Vortag schon einmal an der Peterskirche waren und eine riesige Schlange vor den
Toren der Kirche stand, entschieden wir uns, am nächsten Tag noch einmal wieder
zu kommen. (Seit den Anschlägen vom 11. September werden hier diverse Vorsichtsmaßnahmen
getroffen und jede Person einzeln abgetastet!) Dieses Mal hatten wir Glück. Zwar
mussten wir uns wieder anstellen, aber die Schlange war nicht annähernd so lang
wie am Tag zuvor. Nach einer Wartezeit von rund 20 Minuten konnten wir dann auch
die Kirche betreten.
Die Peterskirche ist die schönste Kirche Roms und die größte des Christentums.
Das Innere ist riesig und prächtig gestaltet. Ein Muss ist der Aufstieg auf die
Kuppel. Die Benutzung des Lifts ist nicht erforderlich, da der damit "gesparte"
Weg nur aus wenigen Treppen besteht, die leicht zu bewältigen sind. Interessant
ist dann aber der Rest des Weges, denn der Aufstieg ist steil und z. T. kann man
sich nur gebückt vorwärts bewegen. Zwischendrin hat man die Möglichkeit, auf dem
Dach spazieren zu gehen oder in das Innere der Kirche zu sehen. Doch
unvergleichlich ist der Blick von der Kuppel auf den Petersplatz und darüber hinaus!
Steht man erst einmal auf der Kuppel und blickt man in den
Vatikan-Staat hinein, sieht man, was es dort alles gibt: eine eigene
Eisenbahn mit eigenem Bahnhof, eine eigene Tankstelle, viele schöne
Wohnhäuser, ein Hubschrauberlandeplatz und vieles mehr. Am Petersplatz gibt
es sogar ein eigenes Postamt und die Post soll von hier aus etwas schneller
als üblich bearbeitet werden (einen Versuch haben wir gestartet – konnten
aber keinen Unterschied feststellen – dauerte genau so lange). Sogar eine
eigene Währung hat der Vatikan. Zwar wurden zum Zeitpunkt der
Euro-Umstellung auch vatikanische Euromünzen geprägt, die aber schnell von
den Händlern aufgekauft und zu horrenden Preisen an die Sammler
weiterverkauft wurden.
Ursprünglich als Grabmahl für den Kaiser gedacht, verwandelte sich die
Engelsburg in eine Festung und anschließend in einen Kerker. Seit einigen
Jahren dient sie als Museum.
Das Gebäude ist riesig und der Blick von den einzelnen Fenstern und von den
Terrassen herrlich. Die Brücke Ponte Sant Angelo ist geschmückt mit
verschiedenen Engelsfiguren, was die Brücke zu einer der schönsten Roms
macht.
Diese Kirche war bis zum Neubau der Peterskirche nicht nur die größte,
sondern auch die schönste Kirche Roms; reich mit Mosaiken und Malereien
geschmückt. 1823 brannte die Kirche größtenteils ab, wurde aber wieder
rekonstruiert. Vom Brand verschont blieb der prächtige Kreuzgang mit
cosmatisch geschmückten Doppelsäulen, jede anders geformt. Der Garten ist
richtig schön angelegt mit vielen Rosen und Hecken. Im Inneren der Kirche
sind Porträts aller bisherigen amtierenden Päpste zu sehen. Wenn der letzte Platz
für die Papstportraits gefüllt ist –
so heißt es der Legende nach – geht die Welt unter.
Die Katakomben Domitilla:
In den Katakomben
Am Rande von Rom erstrecken sich die Domitilla-Katakomben. Ein Rundgang
durch diese – geführt von einem Pfarrer – leitet die Besucher an den
verschiedenen Grab-Arten vorbei. Die oft engen und dunklen Gänge wirken
mystisch.
Ostia:
Abendstimmung in Ostia
Kurz vor unserer Rückkehr ins kalte Deutschland machten wir noch einen
Abstecher nach Ostia. Zwar war um diese Zeit nicht mehr so viel los, da es
sich um einen reinen Badeort (hauptsächlich der Römer) handelt, doch das
Meeresrauschen tat richtig gut – schließlich waren wir einige Tage in der
Stadt und mit der Zeit wird einem der Lärm auch mal zu viel.