Brescia ist die zweitgrößte Stadt der Lombardei und trägt nicht unwesentlich
dazu bei, dass die Region im Laufe der letzten Jahrzehnte zum
wirtschaftlichen Motor Italiens geworden ist. Es sollte deshalb
nicht wundern, dass man, bevor man das wirklich sehenswerte Zentrum erreicht
(von dem einige Teile auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt wurden), erst mal einen
wesentlich weniger schönen Industriegürtel durchqueren muss.
In
Brescia hat jede Epoche der Geschichte Italiens ihre Spuren hinterlassen:
die römische Antike (das Forum mit dem kapitolinischen Tempel),
die langobardische Epoche (im
Stadtmuseum),
das
Mittelalter (der alte Dom und das mittelalterliche Rathaus
"Broletto"),
die venezianische Renaissance
in der Piazza della Loggia,
das Zeitalter des
Barock mit dem neuen Dom und der Kirche Santa Maria della Carità.
Und da so viele Epochen hier exemplarisch präsent sind, musste auch
Mussolini mit der "Piazza della Libertà" (Platz der Freiheit)
die faschistische Architektur hinzufügen.
Ob man das Marmorpathos des Platzes als schön bezeichnen kann, ist
allerdings sehr umstritten.
Brescia hat auch ein lebhaftes
Kulturleben, besonders von Juli bis September werden die Plätze der
Innenstadt zu Bühnen für Kino- und Musikveranstaltungen. Im Gegensatz zu den
von Touristen überfluteten Städten wie Verona und Venedig hält sich der
Tourismus hier - trotz herausragenden Sehenswürdigkeiten - noch in angenehm
akzeptablen Grenzen.